Da die Bühne offensichtlich nicht für all ihre Motivation ausreichte, traten sie bis an die Vorderkante, nur um dort ihre Schuhspitzen über der Bühnenrand ragen zu lassen. Und ohne es wirklich zu bemerken, drängte sich zwischen englische Rocktexte und deutsche Zwischenrufe ein spanischer Songtext mit dem Titel "Más y Más".
Mehr und mehr wollte die Band auch musiktechnisch, immerhin seien ihre beiden erfolgreichen Tours in Ecuador ein absolutes Erlebnis gewesen. Auf einer von ihnen entstand auch das Lied "El camino" ("Der Weg"). Ein Weg, der die Band von Deutschland aus über ecuadorianische Live-Auftritte, kleine Bars und Bühnen bis zurück nach Schramberg führte.
Keyboard-Einlage
Und um auch die restlichen Bandmitglieder ins beste Licht zu rücken, gönnte "Stereodrama" seinen Fans auch noch eine beeindruckende Keyboard-Einlage und ein Schlagzeugsolo, das einem allein beim Zuschauen die Hände bebten.
"Road to Exile" brachte das rustikale Erdgeschoss schließlich endgültig zum Beben, sodass sich der Staub schier gar von Wänden und Decke löste, nur um dann von einem Rockfetzen nach dem anderen erneut von der Bühne gefegt zu werden. Die Jungs aus Konstanz machten sich mit ihrem feinsten Heavy Metal aus dem Süden einen Namen in der aktuellen Rockszene.
Wo zuvor bei "Stereodrama" noch das südamerikanische Flair in der Luft hing, flogen kurz darauf wild und rhythmisch die Haare. Dass die Band einiges an Bühnenerfahrung im Gepäck hat, wurde bereits innerhalb der ersten gespielten Liedzeilen deutlich.
Und wo man andernorts noch am Bühnenrand Halt macht, springt einer der Gitarristen ohne große Umschweife direkt von der Bühne, um gemeinsam mit dem Publikum zu tanzen. Und auch wenn es ihm seine Kollegen sichtlich schwer machen, tanztechnisch aufzufallen, so ist und bleibt Sänger Carl nichtsdestotrotz wohl das eigentliche Energiebündel des Heavy-Metal-Gespanns: kein Takt vergeht, ohne dass er hoch in die Luft springt, kein Schlagzeug verklingt, ohne dass er noch einmal seine langen Haare um sich wirft und die Menge motiviert zum Klatschen und Mitfiebern anstößt.
Sebastian Hartung spielt neben dem Bass von "Road to Exile" noch eine andere wichtige Rolle an diesem Abend: Er hat seine Wurzeln in der Musikerinitiative Schramberg. Der Verein besteht schon seit den 1990er-Jahren und fördert verschiedene Auftrittsmöglichkeiten für Live-Musik in Schramberg und Umgebung. Die Unterstützung gilt hierbei vornehmlich lokalen Bands und Musikern. Neben Einzelauftritten sind "Rough-Rock" und auch "Schramberg Rockt" zentrale Veranstaltungen im Vereinsgeschehen.
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