Seit gestern ist vom ehemaligen Gasthaus Kreuz und Metzgerei Kimmich in der Heimbachstraße außer Bauschutt nichts mehr zu sehen.Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Bauvorhaben: Ehemaliges Gasthaus Kreuz ist Geschichte / Vorbereitende Maßnahmen stehen an

Das ehemalige Gasthaus Kreuz in der Ortsmitte ist dem Erdboden gleichgemacht und damit Geschichte. Bis allerdings an dieser Stelle der Neubau einer Seniorenresidenz startet, werden noch Monate ins Land ziehen.

Schramberg-Waldmössingen. Beim bereits im Dezember 2018 der Öffentlichkeit vorgestellten rund elf Millionen Euro teuren Großprojekt eines modernen Seniorenpflegeheims mit 68 Einzelzimmern und 16 Tagespflegeplätze braucht es viel Geduld. Immer wieder gerät das Vorhaben ins Stocken.

Obwohl die Stadt Schramberg als zuständige Baurechtsbehörde im März 2019 eine Baugenehmigung hierzu erteilte und die Investoren eine Inbetriebnahme bis im Sommer 2020 in Aussicht stellten, blieb es rund ein Jahr lang ruhig in der Heimbachstraße 8. Als Anfang März dieses Jahres endlich der Abrissbagger der beauftragten Firma Wiese aus Wildberg anrückte und die Baustelle abgesperrt wurde, stoppten das Umweltamt des Landratsamts Rottweil und die Berufsgenossenschaft (BG) Bau die Abbrucharbeiten nach wenigen Tagen (wir berichteten). Grund war ein fehlendes Sicherheitskonzept in Form einer Vollanalytik, ob Beton, Mauerwerk und Holz mit giftigen Stoffen belastet sind.

Nachdem die Firma Wiese das geforderte Gutachten bei der BG Bau einreichte, gab diese die Baustelle wieder frei und die Abbrucharbeiten konnten nach einwöchiger Pause fortgesetzt werden. Mittlerweile ist von dem einst ortsprägenden Gebäude aus dem 19. Jahrhundert außer Bauschutt nichts mehr zu sehen. Nach Auskunft von Firmeninhaber Patrick Wiese werden die jetzt noch anstehenden Aufräumarbeiten bis Ende kommender Woche abgeschlossen sein.

Sein Unternehmen habe inzwischen vom Generalunternehmen Weisenburger Bau GmbH aus Rastatt auch den Auftrag für den Aushub der Baugrube für das Seniorenwohnheim erhalten. Es werde jedoch nicht nahtlos weitergehen, sondern eine mehrmonatige Pause geben. "Ich hätte den Bagger gern hier gelassen und weitergemacht", bedauerte Wiese.

Auch Geologe ist vor Ort

G rund des neuerlichen Stopps sind nach Auskunft von Helene Vöhringer vom Generalunternehmen Weisenburger wichtige bauvorbereitende Maßnahmen. Hierzu zählen beispielsweise Bohrungen im Baugrund, deren Ergebnisse wichtig für die Berechnung der Statik des geplanten Baukörpers seien. Auch ein Geologe werde dabei vor Ort sein.

Ein Teil des ehemaligen "Kreuz"-Areals befinde sich im Wasserschutzgebiet, weshalb ein Stück des Bachlaufs des Heimbachs verlegt werden müsse. Planer und Statiker seien in das Vorhaben involviert. Man stehe deshalb in ständigem Kontakt mit den Behörden des Landratsamts Rottweil und der Stadt Schramberg. Dies alles werde mehrere Wochen in Anspruch nehmen, ehe die Baugrube ausgehoben werden könne, bat Vöhringer um Verständnis.

Dass der Neubau des Seniorenwohnheims erst in ein paar Monaten losgeht, dürfte Aichhaldens Bürgermeister Michael Lehrer mit einer gewissen Erleichterung zur Kenntnis nehmen. Denn in seiner Gemeinde wurde mit dem Bau eines vergleichbaren Projekts Anfang März begonnen. Zwar nicht bei der späteren Belegung, wohl aber bei der Generierung des erforderlichen Pflegepersonals werden sich die beiden Einrichtungen in Konkurrenz stehen. Denn der Kampf um geeignete Pflegekräfte hat längst begonnen.