Der "Bären und Mee(h)r" schließt zum 22. Dezember. Foto: Dold

Betreiberin schließt Ende Dezember. Gesundheitliche Gründe geben den Ausschlag.

Schramberg - Gesundheitliche Gründe und die Sorge um ihren Sohn haben den Ausschlag gegeben: Der "Bären und Mee(h)r" schließt zum 22. Dezember, wie Betreiberin Kathy Lindner im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt.

"Ich falle ab Januar ein halbes Jahr aus und somit gab es keine andere Möglichkeit", sagt sie. Sie habe eine monatliche Kündigungsfrist und sich Mitte November zu diesem Schritt entschieden. Ende November habe sie die Kündigung dann vollzogen, sagt sie. Die Reservierungen bis Samstag, 22. Dezember, würden aber selbstverständlich durchgezogen.

Kaum noch Zeit für den Sohn gehabt

Seit sie den "Bären und Mee(h)r" betreibt, sei sie morgens um 5.30 Uhr aus dem Haus gegangen und abends gegen 22.30 Uhr wieder nach Hause gekommen. "Für meinen Sohn blieb kaum noch Zeit", betont Kathy Lindner.

Nun wolle sie mehr für ihn da sein, auch weil sich seine schulischen Leistungen verschlechtert hätten. Seine Hausaufgaben habe sie mit ihm am Telefon besprechen müssen. Immer wieder habe er angerufen und gefragt: "Wann kommst du heim?".

Die örtliche Lage des "Bären" sei nicht optimal, weiß die frühere Betreiberin von "Mode und Mee(h)r" in der Hauptstraße. Dort sei es viel besser gewesen. Zudem sei der Feinkostbereich im "Bären" schlechter als erwartet gelaufen. Im Sommer sei das Restaurant durch die Außenbestuhlung gut gelaufen, in der kälteren Jahreszeit sei es problematischer. Zudem sei es sehr schwierig, Personal zu finden. Das Kapitel Gastronomie hat Cathy Lindner für sich nun abgehakt: "Definitiv." Nach der gesundheitlichen Zwangspause möchte sie einen Teilzeitjob als Industriekauffrau antreten.

Bevor sie im Februar den "Bären und Mee(h)r" übernahm, hatte sie mit dem Gedanken geliebäugelt, ein Restaurant in Villingen zu betreiben, sich dann aber doch für Schramberg entschieden. Im Nachhinein bereut sie das: "Ich hätte nach Villingen gehen sollen."

Schramberg habe jede Menge Museen, aber bald keine Gastronomie mehr. Neben ihrem Restaurant schließen bekanntlich der "Schraivogel" und "Schluckspecht" zum Jahresende. An dieser Entwicklung sei die Stadtverwaltung nicht unschuldig, schiebt Kathy Lindner hinterher.