Die Bach-na-Fahrt hat seit 1936 Tradition. Foto: Agentur

Nach offiziellem Verbot jetzt ein "vielleicht doch noch". Wetterprognose mittlerweile besser.

Schramberg - Es ist etwas Hü, aber auch ein bisschen Hott. Gestern Morgen noch verkündeten Narrenzunft und Stadtverwaltung aufgrund des zugefrorenen Baches in einer gemeinsamen Erklärung die Absage der historischen Veranstaltung. Diese Entscheidung gilt auch weiterhin, allerdings erhielten die Kanalfahrer gestern Nachmittag noch eine Option: Nachdem nach Schneefällen am Morgen die Temperaturen in der Schramberger Talstadt zum Nachmittag entgegen der Vorhersage in die Plusgrade wanderten, bot die Stadt den Kanalfahrern die Möglichkeit, die Absage unter einer Bedingung wieder zurückzunehmen: Dann nämlich, wenn bis Samstag das Eis in der Schiltach, die auf rund 400 Metern für das närrische Spektakel genutzt wird, so weit abgetaut ist, dass eine Start- und eine Zielrampe aufgebaut werden kann. Vor allem beim Ziel könnte dies aber noch Probleme bereiten, da für diese Arbeiten ein derzeit eingefrorenes Stauwehr abgesenkt werden muss.

Während alle anderen Beteiligten auf eine nicht zu späte Entscheidung hingewirkt hatten, um Gäste nicht mit einer kurzfristigen Absage vor den Kopf zu stoßen, hatte Schrambergs Bach-na-Fahrer-Chef Martin Kuhner schon länger darauf gedrängt, die Entscheidung über eine mögliche Absage noch ein oder zwei Tage hinauszuschieben. »In früheren Jahren haben wir immer erst kurz zuvor entschieden«, begründete dies Kuhner.

Übrigens: Es ist heute nicht das erste Mal, dass die 1936 aus der Taufe gehobene Schramberger Bach-na-Fahrt buchstäblich ins Wasser fällt. Bereits in den 50er-Jahren mussten die Zuberkapitäte erstmals wegen Eisgangs im Bach auf ihr Fasnetsmontagsspektakel verzichten. Dann aber war das Eis im Bach kein Problem mehr. Dafür mussten die Zuber und ihre närrischen Aufbauten wegen Hochwassers nach einer ersten Unterbrechung in den 50er-Jahren auch 1977 und zuletzt 1987 auf dem Trockenen bleiben.

Sollte die Absage indes bei der Absage bleiben, dann ist den Narren auch nicht bang. Sie verlegen die Fahrt in die Innenstadt und wollen dort dann auch nicht ganz trocken durch die Fußgängerzone das eigentliche Ziel ansteuern.