Freuen sich über die deutlich frühere Fertigstellung der Nordumfahrung Sulgen (von links): Madita Roos und Maximilian Dreher von der Straßenbauverwaltung des Landkreises, Oberstraßenmeister Sigmund Villing und Joachim Hilser. Foto: Wegner

Ab Freitag, 8. November, rollt Verkehr wieder über Nordumfahrung. Früher als geplant.

Schramberg-Sulgen - Mit einer positiven Nachricht für die Autofahrer und auch die Fußgänger in Sulgen wartet Joachim Hilser von der Straßenbauverwaltung des Landkreises auf: Die Sperrung der Nordumfahrung wird zum Freitag, 8. November aufgehoben.

"Es ist super gut gelaufen", freut sich Hilser über den Fortgang der 3,5 Millionen Euro teuren Arbeiten auf der Bundesstraße 462. "Alle waren bei dem großen Bauabschnitt mit Vollgas dran", zieht er zwei Wochen vor der nahezu endgültigen Fertigstellung des sanierten Straßenstücks Bilanz.

Gründe für das um insgesamt mehr als einen Monat frühere Fertigstellen der Straßensanierung kann Hilser aus seiner Sicht mehrere nennen, darunter auch das Wetter, das den Bauarbeitern nur an ganz wenigen Tagen einen Strich durch die Rechnung gemacht habe: einmal einen Tag beim Aufbringen des Makadams, was durch Samstagsarbeit wieder ausgeglichen worden sei und ein anderes Mal bei den Markierungsarbeiten.

Mittlerweile ist aber klar, was sich zwar vergangene Woche schon abgezeichnet hatte, aber noch nicht sicher war, dass der neue Öffnungstermin am Freitag, 8. November, auch zu halten sei. Es gebe dann zwar noch einige Restarbeiten, die könnten aber unter Verkehr erledigt werden – und eine dieser Tätigkeiten ist sogar geschickter dann durchzuführen, wenn der Hauptverkehr wieder auf der Umfahrungstrasse rollt.

Leitplanke an Abfahrt fehlt

Die Leitplanke an der Abfahrt von der Bundesstraße auf die Schramberger Straße in Höhe des früheren Autohauses Hils kommt erst später. Dazu müsse dieser Abfahrtsast einen Tag lang gesperrt werden, schätzt Hilser. Wer von dort aus nach Sulgen wolle, müsse an diesem Tag dann an der Aichhalder Straße von der Umfahrung abbiegen. Jetzt allerdings sei diese Maßnahme aufgrund dessen, dass der komplette Verkehr über diesen Straßenbereich läuft, nicht zu stemmen.

Als weiteren Grund für die zügige Fertigstellung sieht Hilser auch das parallele Arbeiten, das bei dieser Gesamtmaßnahme möglich gewesen sei. Hätte man diese in drei Abschnitte aufgeteilt, wären die Arbeiten wahrscheinlich erst im nächsten Jahr fertig geworden, ist sich Hilser ziemlich sicher. Zuguterletzt habe auch das Miteinander von Bauverwaltung und ausführenden Firmen gestimmt, zudem habe auch die Straßenmeisterei in ihrem Bereich das Ihrige dazu getan. Auch in seiner Behörde habe er und auch Mitarbeiterin Madita Roos geschaut, dass es kontinuierlich weiter gehe und manches schnell telefonisch geregelt, eben geschaut, dass "nicht rumgeeiert" werde.

Während die Straßenarbeiten an eine Arbeitsgemeinschaft der Firmen Bantle, Stumpp und Strabag vergeben worden seien, habe man mit dem Aufbringen der Markierung sowie dem Setzen der Leitplanken die Unternehmen beauftragt, die den so genannten Jahresauftrag des Straßenbauamts und den zweier Nachbarkreise gemeinsam erhalten hätten – und dies bei der Ausschreibung bereits berücksichtigt. So hätten die Unternehmen nicht nur rechtzeitig von dem Gesamtrahmen der Arbeiten gewusst, sondern hätten auch besser disponieren können, um die Baumaßnahme in Sulgen dann, als es gegolten habe, priorisiert angehen zu können. "Bei einer Firma, mit der man immer arbeitet, habe man mehr Möglichkeiten auch einen Zeitkorridor auszumachen, weiß Hilser.

Weniger Schutzplanken

Insgesamt sei die Strecke der Schutzplanken etwas reduziert worden, nicht nur um Geld zu sparen, sondern weil es weit über 20 Jahre nach Eröffnung der Nordumfahrung neue Erkenntnisse gebe, so hinsichtlich der Verletzungsgefahr für Motorradfahrer. Überall dort, wo es am Rande der Bundesstraße ziemlich eben sei oder es eine Steigung gebe, sei auf diese verzichtet worden, weiß Oberstraßenmeister Sigmund Villing. Besonders im Bereich zwischen Oberreute bis Vierhäuserbrücke sei in Teilen auf die Schutzplanken verzichtet worden. Dies allerdings hat zur Folge, dass rund zehn der bisherigen Stahlrohrmasten für die Hinweistafeln nicht mehr zulässig sind und durch Gittermasten ersetzt werden müssen, die im Sprachgebrauch der Straßenbauer "umklappbar" sind. Die Rohre der Gittermasten sind deutlich dünner als ein Stahlrohrmast, müssen aber mit einem Ausleger versehen werden, damit sie die schweren Schildertafeln dennoch tragen können.

Fundamente fehlen noch

Für diese neuen Masten müssten auch noch die Fundamente gegossen werden, sagt Villing, dies sei aber auch schon terminiert. Gleichzeitig sollen an der Bundesstraße auch neue Wegweiser aufgestellt werden – wer die bisherigen nachts sieht, merkt, dass sie kaum noch reflektieren und aus der Nähe sind die Veränderungen in der Oberfläche der Schilder auch deutlich zu sehen.

Auch die Gehölzpflege am Rande der Strecke steht noch in dieser und der kommenden Woche an. Das gehe deutlich schneller und leichter als bei fließendem Verkehr, sagt der Oberstraßenmeister. Ganz zum Abschluss steht dann noch die Säuberung der Muldeneinläufe im Randbereich der Straße an – denn aufgrund des Wasserschutzgebiets darf das Regenwasser von der Straße nicht einfach überall auf den Randbereich abgeleitet werden.

Geöffnet wird die Straße laut Hilsers Worten am 8. November von der Heuwies und im Bereich der Hilsbrücke zuerst, dann folgen weitere Bereiche. Der dann innerörtliche Umleitungsring durch Sulgen selbst bleibt allerdings noch bis Montag, 11. November, erhalten. Dann wird morgens die Ampel für Rund eine Woche ausgeschaltet, was mit Nachteilen für die Fußgänger verbunden sei, bedauert Hilser. Es folge in dieser Zeit ein Rückbau der Schilder, der gelben Markierungsstreifen und Pfeile, ein Umprogrammieren der Ampel sowie ein Abbau der zusätzlich angebrachten Signalgeber. "Wir hoffen, dass es dann zum Wochenende 16./17. Oktober spätestens wieder einen Normalbetrieb gibt", sagt Hilser. Sollte es nicht ganz gelingen in die restlichen Tage alle Arbeiten hineinzulegen, könne es allerdings sein, räumt er ein, dass es in der Zeit danach noch zu einer temporären halbseitigen Sperrung von Bereichen komme, die dann mit einer Ampel geregelt werde.

Folientechnik hält länger

Mit dem Abschluss der Arbeiten hoffen die Straßenbauer, dass erst wieder frühestens in zehn bis zwölf Jahren größere Arbeiten anstehen. Aus diesem Grund sei auch die Mittelmarkierung der Straße in Folientechnik ausgeführt worden, anstelle von Kaltplastik. Dies ist zwar teurer, soll aber dafür doppelt so lange halten – zehn bis zwölf Jahre sind die Erfahrungen an anderen Orten.