Sehnsüchtig warten Fußgänger an der Haltestelle H.A.U darauf die B 462 überqueren zu können. Foto: Janek Schreider

Querungshilfe an Bundesstraße 462 geplant. Fußgänger sollen es leichter haben.

Schramberg - Dank der Bushaltestelle direkt am H.A.U.-Gewerbegebiet sind die Museen und Restaurants dort gut erreichbar - zumindest in der Theorie. In der Praxis kann eine Überquerung der Bundesstraße 462 an dieser Stelle in Schramberg äußerst gefährlich sein.

Wenn Besucher des Gewerbegebietes, Gäste der Stadt, Schüler oder Arbeitnehmer, die den öffentlichen Nahverkehr nutzen, auf die andere Seite der Straße gelangen möchten, müssen sie sich darauf einstellen, rasant herannahenden Autos auszuweichen.

Tempo 30 hilft nicht

Aufgrund der Umweltzone ist nun seit einiger Zeit eine Tempo 30-Zone an der B 462 eingeführt worden. Leider gilt dieses Tempolimit erst nach der Haltestelle und hört in anderer Fahrtrichtung vor der Haltestelle wieder auf. Warum ist das so? In der Auszeichnung der Geschwindigkeitsbeschränkungen ist die Stadt an die Vorgaben des Lufteinhalteplans gebunden, so Susanne Gorgs-Mager, Presssprecherin der Stadt Schramberg.

Oft haben es Fußgänger schwer, über die Straße zu kommen, selbst wenn es eine Lücke im Verkehrsfluss gibt. Grund dafür sind  Autofahrer, die den Berg hinunter heranrasen und dann testen, wie schnell sie nach Ende der 30er-Zone in anderer Fahrtrichtung wieder beschleunigen können. Eine sichere Überquerung der Straße ist alternativ erst wieder unten am Paradiesplatz möglich. Diese Haltestelle ist jedoch mehrere hundert Meter den Berg hinunter. 

Querungshilfe seit eingiger Zeit im Gespräch

Laut Gorgs-Mager gibt es es bereits seit Längerem Überlegungen für eine Querungshilfe an der Stelle. Bereits im Herbst 2018 wurde ein entsprechender Vorschlag im Gemeinderat eingereicht. Dieser sieht eine Querungshilfe mit einer Verkehrsinsel vor. Im Gegensatz zu einem Fußgängerüberweg gibt es bei einer Querungshilfe keine Markierungen auf der Straße. Die Hilfe besteht aus einer kleinen Verkehrsinsel, die in der Mitte der Straße die Möglichkeit bietet, innezuhalten. Zudem sorgt sie für eine verringerte Geschwindigkeit bei Autofahrern. Aufgrund eines Personalwechsel in der Abteilung für Tiefbau ist die Planung der Querungshilfe auf Herbst 2019 verschoben worden. 

Gerade für ältere Menschen ist die Situation schwierig, wenn sich Autos, Busse und Lkws im abendlichen Berufsverkehr durch die Stadt zwängen. Aufgrund der bürokratischen Hürden bleibt die Überquerung der Bundesstraße am H.A.U-Gewerbegebiet in  Schramberg vorerst ein heikles Unterfangen. Die gute Nachricht ist: Dass an dieser Stelle eine Querungshilfe entstehen soll, ist bereits vom Gemeinderat beschlossen, erklärt Gorgs-Mager. Nun bleibt abzuwarten, wie lange die Planungs- und Baumaßnahmen dauern werden.

Vorerst liegt es also in den Händen von Autofahrern und Fußgängern gleichermaßen, sich rücksichtsvoll zu verhalten, um Unfällen vorzubeugen.