Podium Kunst präsentiert in seiner 100. Ausstellung "Das Schwere und das Leichte" von Jan F. Welker
Schramberg (czh). Die Schwere in den großflächigen Bildern an den Wänden der Ausstellungsräume im Schramberger Schloss wurde verstärkt durch die elektronischen Klangkollagen bei der Eröffnung der neuen Ausstellung.
"Das Schwere und das Leichte" ist der Titel der 100. Ausstellung von Podium Kunst in seinem 35. Jahr des Bestehens. Mit dem Maler Jan F. Welker aus Waiblingen präsentiere man wieder einen Künstler, "der nicht aus den Netzwerken kommt", verortete Werner Siepmann das Anliegen des Kunstvereins,
"Zeichen zu setzen gegen offiziell verordnete Kunst", damit sei man "zu Recht der subventionierte Anziehungspunkt". Das Werk von Jan Welker sei seine Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen, zu dem er mit den Mitteln der Kunst Stellung beziehe, erklärte Tobias Wall und dabei gingen ihm die Themen von Auschwitz über Tschernobyl bis zu Fukushima nicht aus.
Die Werke seien keine Dokumentationen allgemein bekannter Ansichten, sondern würden durch malerische Mittel Welkers zu neuen Vorlagen für eigene Interpretationen. Der Betrachter könne sich nicht "in irgendeiner Vertrautheit ausruhen", selbst die leichten" Familienbilder oder Portraits "scheinen eine unerzählte Geschichte zu haben". Das Schwere dominiere in der Ausstellung, aber die Bilder "behalten eine malerische Leichtigkeit und sinnliche Feinheit". So bewege die Kunst von Jan Welker "die Menschen, die sich bewegen lassen und diese Menschen bewegen die Welt", forderte Tobias Wall auf, sich auf die Bilder einzulassen.
Bewegt fühlten sich Betrachter der Ansichten aus Auschwitz, Birkenau und Buchenwald. Einige fragten sich aber, warum die deutschen Nachkriegsgenerationen sich zurückwerfen und reduzieren lassen, auf etwas, was sie weder beeinflussen konnten noch zu verantworten haben. Bewegen bedeute Veränderung und die sei nur im Heute möglich.