Beim Stiftungsfest in der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn informierte Schneider Schreibgeräte über ökologische Schreibalternativen aus ihrem Sortiment. Foto: Stiftung St. Franziskus Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Stiftung St. Franziskus holt sich Partner ins Boot

Schramberg-Tennenbronn/Heiligenbronn. Vor zehn Jahren ist die Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn erstmals für ihre nachhaltige und umweltbewusste Unternehmensführung zertifiziert worden. Seither folgten viele Schritte.

Dazu gehört laut Mitteilung die Kooperation der Stiftung mit Schneider, dem Tennenbronner Hersteller von ökologischen Schreibgeräten, welche nun ausgebaut wird. Die Bewahrung der Schöpfung steht als Leitlinie über allem Handeln der Stiftung. Um dem Leitgedanken durch eine umweltschonende Unternehmensführung gerecht zu werden, führte die Stiftung 2009, beginnend an den Standorten Heiligenbronn, Spaichingen und Rottweil und zunächst nur im Aufgabenfeld Behindertenhilfe, ein Umweltmanagementsystem ein.

2017 und 2018 folgten alle übrigen Standorte und Aufgabenfelder. Betrachtet werden sollten alle Aktivitäten der Stiftung an allen Standorten. Mitarbeitende, Kunden sowie Lieferanten wurden von Anfang an in den Prozess eingebunden. Das erste Etappenziel, die Zertifizierung nach den Regeln des Öko-Audits der europäischen Gemeinschaft Emas (eco management and audit scheme), war 2009 erreicht. Seither ist die Zertifizierung dreimal erneuert worden.

Energieverbrauch im Fokus

Einen Bestandteil im Rahmen des Emas-Prozesses bildet die stiftungsweite Erfassung und Analyse aller Energieverbräuche und die schnelle Reaktion auf Veränderungen. Regelmäßige Bestandsaufnahmen ziehen Verbesserungen nach sich: So wurden nach und nach alle Kühlschränke durch energiesparende Modelle ersetzt.

Neben der Erfassung der Energieverbräuche und der Entwicklung energiesparender Maßnahmen in Gebäuden werden alle Aktivitäten der Stiftung und deren Auswirkung auf die Umwelt betrachtet: Dienstfahrzeuge samt zurückgelegter Kilometer, Flächen der Gebäude und Außenanlagen sowie der Papierverbrauch.

Aus der Analyse des Ist-Zustandes entwickeln die Mitarbeiter im Umweltteam laut Mitteilung weitere Schritte zum Schutz der Umwelt. Neben der Einhaltung von Umweltauflagen hat die Betriebssicherheit einen hohen Stellenwert. Die Unterweisungen zum Arbeitsschutz wurden ausgebaut, die Umsetzung der Anforderungen der Betriebssicherheitsverordnung im Rahmen des Emas-Prozesses verbessert. "Emas hat strenge Vorgaben und gibt klare Strukturen für die Umsetzung der geltenden Gesetze im Bereich des Umweltrechts und des Arbeits- und Betriebsschutzes vor. Das gibt leitenden Mitarbeitern mehr Rechtssicherheit", erklärt die Umweltweltmanagementbeauftragte der Stiftung, Margaretha Rink.

Eine wichtige Rolle spielt die Umweltbildung, ein Bereich, in dem Mitarbeitende, Bewohner, Werkstätten, Kindergärten und Schulen aktiv sind. Neben Umwelttagen finden stiftungsübergreifend Müllsammeltage, Projekttage und Infoveranstaltungen statt.

Regelmäßige arbeitsbegleitende Maßnahmen in den Werkstätten zu Umweltthemen und Seminare mit der Klostergemeinschaft gehören ebenfalls dazu.

Kooperationen mit Firmen

Kooperationen mit Unternehmen und Institutionen aus der Region schlagen darüber hinaus Brücken aus Heiligenbronn hinaus und stärken den regionalen Handel. Jüngstes Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit der Tennenbronner Schneider Schreibgeräte. Das Unternehmen fertigt in einer Linie CO2-neutral Fineliner zum größten Teil aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Verpackungen der Produkte bestehen zu 80 Prozent aus Altpapier; für die restlichen 20 Prozent verwendet Schneider PET-Folie. Das gefiel dem Umweltteam, und so war der Schritt zur stiftungsweiten Umstellung von konventionellen Textmarkern auf die ökologischere Variante schnell getan. Margaretha Rink freut sich über kleine Schritte, denn alle nutzen dem Ganzen, einer intakten Umwelt – ganz im Sinne des heiligen Sankt Franziskus.