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"Viera Blech" begeistert in der Kastellhalle

Am Freitag und Sonntag hat der Musikverein Eintracht Waldmössingen in der Kastellhalle sein Weinfest mit viel Musik und Schlachtplatte gefeiert. Höhepunkt war zweifelsohne das Gastspiel von "Viera Blech" am Freitagabend.

Schramberg-Waldmössingen. Nachdem der Musikverein Concordia Hardt die zahlreichen Besucher mit zünftiger Bierfestzelt-Musik gut eingestimmt hatte, setzte das Septett aus Tirol dem Abend die Krone auf. Die 2004 ursprünglich als Quartett gegründete Band servierte traditionelle Blasmusik der Spitzenklasse, gemixt mit Welthits aus Pop, Rock und Blues und verband das Ganze mit einer tollen Bühnenshow.

Durch einige Eigenkompositionen und Arrangements erhielt das Konzert zudem einen einzigartigen Stil. Erst die typische Polka aus Südböhmen, dann "Rosanna" von der US-Rockband Toto und obendrauf noch bekannte Hits im Disco-Sound – kontrastreicher hätte das Repertoire der Vollblut-Ausnahmemusiker aus Österreich nicht sein können. Immer wieder stachen instrumentale Solis heraus, wie Tubist Josef Hofer mit der Komposition "Farmers Tuba".

Aber auch die Trompeter Manfred Lugger, Alexander Wartner und Herbert Deutinger wussten als Trio zu imponieren und ernteten für ihren Auftritt stürmischen Applaus. Bandleader und Schlagzeuger Martin Scharnagl war für jeden Spaß zu haben und so erfüllte er gerne Steffen Szameitats Wunsch, eine Polka von "Viera Blech" zu dirigieren.

Szameitat hatten es die Freunde der vielseitigen Blasmusik zu verdanken, dass die Kultband aus Tirol erstmals in Waldmössingen bei der Eintracht Station machte. Scharnagl bezeichnete seine Jungs als "verrückten Haufen", womit er sicherlich den Nerv des Publikums traf. Frühzeitig hielt es ein Teil der begeisterten Zuhörer nicht mehr im Sitzen aus, sie stürmten vor die Bühne und wiegten sich rhythmisch klatschend im Takt mit. Eine Jodeleinlage der Tiroler durfte nicht fehlen.

Nach gut drei Stunden stimmte "Viera Blech" den Schlussakkord mit der Polka-Eigenkreation "Von Freund zu Freund" an. Den zwei Zugaben schoben sie noch "Sierra Madre" hinterher.

Am Sonntag hatte das Bedienpersonal des Musikvereins beim Servieren von Schlachtplatten und Viertele alle Hände voll zu tun.

Für die musikalische Unterhaltung beim Frühschoppen sorgte der Musikverein Rötenbach bei Titisee-Neustadt. Später wurden die Badener von der Jugendkapelle Waldmössingen abgelöst, ehe die Hauptkapelle des Gastgebers das musikalische Zepter auf der Bühne bis zum Festausklang am Abend übernahm.

Mit den Besucherzahlen zeigte sich Vorstandssprecherin Yvonne Wallum an beiden Tagen mehr als zufrieden.

Trotz des digitalen Zeitalters mit Internetforen gibt es immer noch die Möglichkeit, per Brief neue Freundschaften zu knüpfen. So geschehen beim Musikverein Eintracht Waldmössingen. Für das Weinfest wollte die musikalisch-organisatorische Leiterin Yvonne Fasnacht den Musikverein Rötenbach bei Alpirsbach anschreiben. Die Kontaktadresse hatte sie über Google gesucht und auch gleich gefunden.

Beide Parteien schrieben sich ein paar Mal hin und her. Als jedoch die Zusage aus Rötenbach in den Briefkasten von Fasnacht flatterte, wunderte sich diese beim genaueren Hinsehen über die Postleitzahl, die so gar nicht in die Region passte. Beim Recherchieren stellte sich heraus, dass sie den Musikverein Rötenbach bei Titisee-Neustadt kontaktiert hatte. Auch dort hatte man sich über die Anfrage gewundert, wie die Musikfreunde aus der Nähe des Titisees beim Frühschoppenkonzert am Sonntag in Waldmössingen verrieten.

Spontan luden sie die "Eintracht" zum Gegenbesuch im Herbst 2020 zu deren Forellenfest ein.