Die Stimmung im Rathaus sei auch Tage nach der Tat bedrückt und angespannt gewesen, so Pressesprecherin Susanne Gorgs-Mager. Foto: Sum/Wegner

Keine Erkenntnisse über Motiv. Psychiatrische Begutachtung von 26-Jährigem in Auftrag gegeben.

Schramberg - Ein psychiatrisches Gutachten soll klären, ob der 26-jährige Mann, der vergangene Woche den Stadtkämmerer niedergestochen hat, schuldfähig ist.

Wie Frank Grundke von der Staatsanwaltschaft Rottweil auf Anfrage mitteilte, wurde eine Begutachtung des Täters in Auftrag gegeben. "Diese wird bei Haftsachen beschleunigt angegangen." Der 26-Jährige, der in Untersuchungshaft sitzt, macht derweil keine Angaben. "Über das Tatmotiv gibt es keine weiteren Erkenntnisse", sagt Grundke.

Die Stimmung im Rathaus sei auch Tage nach der Tat bedrückt und angespannt gewesen, so Pressesprecherin Susanne Gorgs-Mager. " So eine Situation gab es so bisher noch nie."

Mittlerweile kehre ganz langsam wieder der Alltag ein. "Dies wir durch die guten Nachrichten erleichtert, die wir über den Gesundheitszustand unseres Kollegen immer bekommen. Nach unseren Informationen geht es ihm gut und er durfte das Krankenhaus verlassen."

Das Thema Sicherheit beschäftige die Verwaltung schon lange. Die Verwaltungsspitze und der Personalrat arbeiten auch eng zusammen. Im vergangenen Jahr wurden Notruftasten an fast allen Telefonen im Haus eingeführt, die man betätigen kann, wenn man das Gefühl hat, eine Situation wird unangenehm. "Über diese Taste werden speziell geschulte Kollegen im Rathaus alarmiert, um eventuell deeskalierend einzugreifen", erläuter Gorgs-Mager.

Diesen speziellen Fall von vergangener Woche hätte man damit allerdings nicht verhindern können. "Nach den Ermittlungen handelt es sich wohl um eine Zufallsbegegnung von Täter und Opfer." Es gebe derzeit keine Überlegungen, Besucher des Rathauses künftig einer Kontrolle zu unterziehen. "Nach wie vor haben wir ein ›offenes Rathaus‹".

Nichtsdestotrotz werde das Thema Sicherheit die Verwaltung in den nächsten Monaten beschäftigen. Die Pressesprecherin: "Bereits kommende Woche gibt es eine erste Schulung für interessierte Mitarbeiter durch einen Referenten des Polizeipräsidiums Tuttlingen. Wir werden intern über weitere Sicherheitsmaßnahmen im Haus diskutieren. Dennoch ist uns klar, dass eine absolute Sicherheit nie erreicht werden kann."