An zahlreichen Ständen können sich Jugendliche informieren. Foto: Veranstalter

Aufgrund der derzeit schwachen Schuljahrgänge hat sich manches gewandelt. Last-Minute-Jobbörse.

Schramberg-Sulgen - Weniger ist oft mehr. Wer kennt diese in sich widersprüchliche Aussage nicht? Sie wird häufig im Sport verwendet, passt aber auch ganz gut zur JAMS, der Berufsausbildungsmesse "Job And More Schramberg".

Die Zeiten, in denen nach der offiziellen Eröffnung am Freitagmorgen durch Oberbürgermeister Thomas Herzog die Schulklassen die Messestände in der Festhalle Sulgen stürmten, sind vorbei.

Dies fiel den meisten der insgesamt 47 Aussteller auf und sie hatten dafür auch eine plausible Erklärung. Es sind die geburtenschwachen Jahrgänge, die jetzt an der Schwelle stehen, ob sie eine Ausbildung beginnen oder auf eine weiterführende Schule gehen sollen.

Die Firmenvertreter teilten zwar die Aussage des Oberbürgermeisters, wonach die Chancen auf den Traumberuf selten so gut waren. Sie sprachen aber auch von der Kehrseite dieser Medaille und sahen darin teilweise die Gründe für einen vorzeitigen Abbruch der Lehre, "weil ich ja noch etwas anderes ausprobieren kann".

Oftmals sei es aber auch so, dass Jugendliche mit 16 oder 17 Jahren noch nicht wüssten, was ihre Berufung sei und kämen erst später darauf. Dies dürfe nicht negativ bewertet werden, wusste die Mutter einer Tochter im Gespräch mit einem Ausbildungsleiter zu berichten. Beim "Kampf" um potenzielle Azubis lassen sich die Messeaussteller immer wieder etwas Neues einfallen, um den Kontakt zu den Schülern leichter herzustellen.

So wartete die Firma Trumpf Laser bei der 14. Jams mit einem "Lego-Laser-Labyrinth" auf, bei dem die Optik im Laser verdeutlicht wird. Dies hatten Auszubildende eigenständig entworfen und hergestellt. Aber auch die "Magnetic Boogy", tanzenden Figuren auf Magnetspulen, zogen die Blicke der jungen Besucher auf sich.

Bei der AOK drehte sich das Glücksrad und selbst Verlierer gingen mit einem Trostpreis nicht ganz leer aus. Gerne machten die jungen Besucher auch bei der Magnetfabrik Schramberg Station, um sich in der Gruppe ein bewegtes Bild aufnehmen zu lassen, welches auf Wunsch sofort an die eigene E-Mail-Adresse versandt wurde.

Neues muss nicht immer auf Anhieb von Erfolg gekrönt sein. Manchmal braucht es auch etwas Geduld. So meldeten sich beim erstmalig eingeführten Messerundgang speziell für Eltern am Freitag-Nachmittag lediglich zwei Mütter. Sie waren hinterher jedoch begeistert und traten die Heimfahrt mit deutlich mehr Wissen über die Berufsausbildungs- und Studienangebote in der Region an.

Die Resonanz bei der zweiten Runde am Samstag-Vormittag war dann allerdings deutlich besser.

Bewährt hat sich sicherlich die seit ein paar Jahren angebotene "Last-Minute-Jobbörse", eine Stellwand mit Stellenausschreibungen für noch offene Ausbildungsplätze in diesem Jahr sowie derzeit ausgeschriebene Arbeitsstellen in der Region.