Seit vergangener Woche wird im "Schoren-Süd" an einem Spielplatz mit Pumptrack gearbeitet. Foto: Schwarzwälder Bote

Schoren-Süd: Erschließung könnte zwei Monate früher fertig werden / Pumptrack für Kinder und Jugendliche

Die Erschließungsarbeiten des zweiten Bauabschnitts im Wohngebiet "Schoren-Süd" sind schon weit fortgeschritten.

Schramberg-Sulgen. Bis im Spätherbst könnten die ersten Bauanträge eingereicht werden, wenn es durch die Corona-Krise nicht noch zu Verzögerungen kommt.

Seit dem "Baggerbiss" Anfang August vergangenen Jahres wurden in einem Plangebiet von circa 10,1 Hektar mehrere Tausend Kubikmeter Erdboden bewegt. Nach Auskunft des städtischen Tiefbauabteilungsleiters Horst Bisinger sind sämtliche Abwasserkanäle verlegt und Querstraßen, die den bebauten ersten Bauabschnitt verbinden, einschließlich der Bordsteine und Mittelrinne hergestellt.

Derzeit ist die beauftragte Baufirma Groß (vormals Meyer) aus Villingen-Schwenningen dabei, die Erschließungsstraßen für den späteren dritten Bauabschnitt zur Hardtstraße zu kalken, um die erforderliche Tragfähigkeit für die nachfolgenden Asphaltschichten zu verbessern. Parallel verlegen der Eigenbetrieb Stadtwerke, die Netze-BW und die Telekom die Versorgungsleitungen für Wasser, Strom, Gas und Breitband sowie Leerrohre für die Straßenbeleuchtung. Anfang vergangener Woche wurde mit den Arbeiten für den großen Spielplatz begonnen, der nach Ansicht von Bisinger durch den Pumptrack für Kinder und Jugendliche eine besondere Attraktion darstellen wird.

Laut Vertrag mit der Tiefbaufirma soll die Erschließung bis zum Dezember dieses Jahres abgeschlossen sein. Durch den relativ milden Winter ist der Zeitenplan ein Stück voraus. "Wenn alles so wie bisher weiter läuft, werden die Erschließungsarbeiten bis Ende September fertig sein", stellt der Tiefbau-Abteilungschef in Aussicht, schiebt aber gleich hinterher: "Wenn uns das Coronavirus keinen Strich durch diese Rechnung macht". So deuten sich bereits Verzögerungen für den Bau des Löschwasserbehälters an, bei dem Stahl für den Stahlbetonbau gebraucht wird welcher aus Italien kommt. Auch der Nachschub des Materials für die Pflasterarbeiten aus dem Elsass könnte wegen der dortigen Corona-Situation ins Stocken geraten.

Die Vergabesumme für die Erschließung liegt laut Bisinger bei 3,12 Millionen Euro. Die tatsächlichen Kosten werden jedoch erst nach der Schlussrechnung feststehen. Basierend darauf wird dann der Gemeinderat die Bauplatzpreise für den Quadratmeter festlegen. 68,6 Prozent des Plangebiets, also knapp 70 000 Quadratmeter, stehen für die Wohnbebauung zur Verfügung.

Im zweiten von drei Bauabschnitten werden etwa 40 Baugrundstücke in Größen von circa 450 Quadratmeter bis 800 Quadratmeter für Einzelbauplätze und 800 Quadratmeter bis 1400 Quadratmeter für Geschosswohnungsbau erschlossen. Wie lange der Bedarf damit gedeckt werden kann, darauf will sich Bent Liebrich von der Abteilung Stadtplanung nicht festlegen. "Das ist schwierig einzuschätzen. Wegen der Corona-Krise kann es gut sein, dass manche das Bauen ihres Eigenheims um zwei oder drei Jahre verschieben werden. Da muss man jetzt einfach mal abwarten", bittet er um Verständnis.

Beim 2009 erschlossenen ersten Bauabschnitt mit einer Größe von rund 7,4 Hektar standen 58 Bauplätze für Einzelhäuser und entlang der Panoramastraße fünf Grundstücke für mehrgeschossige Mehrfamilienhäuser zur Verfügung. Diese waren bis auf wenige noch unbebaute Grundstücke 2017 vergriffen.

Im Wohnbaugebiet "Schoren-Süd" können einmal bis zu 900 Menschen wohnen.

Seit der Jahrtausendwende verfolgte die Stadt die Absicht, die damals nahezu unbebaute Fläche zwischen Panoramastraße und Hardtstraße einer wohnbaulichen Nutzung zuzuführen. Ein erster Entwurf sah eine überplante Fläche von rund 25 Hektar vor, der als ergänzender Ortsteil mit eigener Identität des Siedlungstyps "Gartenstadt" ausgebildet werden sollte. Da das Land in den vergangenen Jahren verstärkt das Ziel der "Innen- vor Außenentwicklung" verfolgte, wurden die südlichen Baufelder aufgegeben, wodurch sich der Geltungsbereich auf etwa 17,5 Hektar reduzierte.

Durch den zeitintensiven Aufwand beim Grunderwerb und dem Vorkommen der besonders geschützten Feldlerche kam es bei der geplanten Erschließung des jetzigen zweiten Bauabschnitts zu erheblichen Verzögerungen.

Inklusive einem weiten Blick über den Südschwarzwald und die Schwäbische Alb wirbt die Stadt mit dem Motto "Nicht nur Wohnen in der Natur, sondern wohnen mit der Natur" für dieses Wohnbaugebiet.