Zwar ohne Augenkontakt zum Publikum, aber dennoch gut gelaunt: Die "Kächeles" bei ihrem Auftritt.Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: "Solo Grandioso" feiert mit den "Kächeles" Premiere

Schramberg. C omedy in vier Folgen aus dem Rathaus bieten die Stadt Schramberg und der Schwarzwälder Bote per Livestream immer mittwochs ab 19 Uhr. "Solo Grandioso" soll bis zum angepeilten Ende der Ausgangsbeschränkungen noch drei Mal als Original aus Schramberg in die Wohnzimmer der Fans von schwäbischer Comedy flimmern .

Zum Auftakt begrüßte Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr die "Kächeles" in ihrem Amtszimmer. Das Paar sollte bei den "Corona-Ausgangsbeschränkten" mit ihren Geschichten aus dem "Irrgarten schwäbischen Ehelebens" für Unterhaltung sorgen. Aber nun saßen die 174 eingeschalteten Premierenzuschauer Käthe nicht gegenüber, wie sonst im Kulturbesen, sondern Zuhause vor dem Bildschirm. Einzig Kameramann Nicolas Knebel saß ihr im Abstand gegenüber, während ein Kollege auf der anderen Seite des Schreibtischs ein Mikro über die Kamera hielt.

Während Käthe den nunmehr 191 Zuschauern verzückt vom Mädelsabend mit ihrer besten Freundin berichtete, war Karl-Eugen mit der Tiefenpflege für sein Auto beschäftigt. Dabei "streichelt der nur einen toten Haufen Blech", eine Frau würde das richtig spüren. Bei dieser prickelnden Aussicht fieberten bereits 274 Zuschauer vor dem Bildschirm mit.

Reaktion auf Kommentare

Dann kam Karl-Eugen ins Bild und schwärmte von einem romantischen Abend "mit Musik und Kerzle", vermisste aber in der bitteren Realität sein Weizenbier. Zuschauer "HK" bewegte die Frage, ob der Bauch von Kächele echt ist? Bei "Fraeulein Freudenfeuer" gab es daran keinen Zweifel. Luis Felipe tröstete mit den schönen Hosenträgern, die "Hose und Bauch zusammenhalten". Die Fragen und Bemerkungen von Zuschauern waren am Rand neben dem Bild aus dem Amtszimmer zu lesen. So freute sich Halise K. über die coole Aktion und Luis Felipe war begeistert von der tollen Idee, "weiterhin Kultur in Schramberg zu erleben". Sarah M. fand das Eheleben der "Kächeles" lustig, wo Käthe grundsätzlich  "alles besser woiß" und der "schwäbische Philosoph" Karl-Eugen klare Anweisungen vermisst.

Klare Ansprache und Bestätigung unter Frauen, fand Käthe in ihrer Antwort auf eine Frage aus dem Publikum, die ihr in der Amtsstube gereicht wurde. Trotz der Kommentare und Fragen auf dem Bildschirm fehlte den "Kächeles" der Applaus zwischendrin und die direkte Interaktion mit ihrem Publikum, auf die sie gerne direkt reagieren. Der "Dorftratsch deluxe" lebe von Reaktionen aus dem Publikum. Dennoch versuchen sie, mit kurzen Episoden in einem eigenen Livestream bei ihren Fans im Ländle in Erinnerung zu bleiben.

Kabarett direkt und live erstmals aus dem Amtszimmer der Oberbürgermeisterin ist einem Virus zu verdanken, der sich in Tropfen verbreitet. Tröpfchenweise, aber ohne Gefahr von Ansteckung, nur als Anstiftung zum Lachen wird "Solo Grandioso" aus dem Rathaus noch an drei Abenden zu sehen sein. Am 22. April steht "Leibssle" im Amtszimmer, am 29. April wird Fräulein Wommy Wonder im Rathaus "putzen" und am 6. Mai gibt Alois Gscheidle seine Kommentare im Amt ab.