Lohnt sie sich oder loht sie sich nicht? Die provisorische Fußgängerampel zur H.A.U. war Thema in der jüngsten Ausschusssitzung. Foto: Riesterer

Kosten und Nutzung stehen in keinem Verhältnis. Jürgen Kaupp möchte Testzeit verlängern.

Schramberg - Die Fußgängerampel an der H.A.U. wird hinsichtlich ihrer laufenden Kosten zu wenig genutzt - und wird abgebaut. Das hat der Ausschuss für Umwelt und Technik jüngst entschieden.

 

Damit folgte das Gremium bei zwei Enthaltungen dem Vorschlag der Verwaltung. Ein Jahr, nachdem die Ampel nach vielen Hinweisen aus Politik und Bürgerschaft aufgestellt wurde, begründete Abteilungsleiterin Cornelia Penning nahe an der Beschlussvorlage: So habe die Anlage im Schnitt knapp 21 Anforderungen pro Woche aufgezeichnet - das seien etwa drei Fußgänger am Tag. Dem stehen etwa 6000 Euro laufender Kosten jährlich gegenüber, Auf- und Abbau kosten pauschal 20.000 Euro.

Verlängerung der Probezeit?

Während dies einigen Räten reichte - so etwa Martin Himmelheber (SPD/Buntspecht): "Die Zahlen sind ernüchternd. Es war ein guter Versuch, aber das Thema kann man vergessen" - wollte Jürgen Kaupp (CDU) die Begründung so nicht im Raum stehen lassen. "Wenn man auf das Ding drückt, muss man viel zu lange warten, bis es auf ›Grün‹ schält. Die Ampel wird genutzt, die Menschen drücken nur nicht mehr", bemängelte Kaupp die Geräteeinstellung. Zudem habe man in dem Probe-Jahr mit einer größeren Nutzung etwa durch Schulklassen gerechnet, die wegen der Corona-Pandemie die H.A.U. - vor allem das Museum "Erfinderzeiten" - nicht aufgesucht haben. Und zuletzt, betonte Kaupp, seien seit der Paradiesplatz-Baustelle die wartenden Autos selbst "eine Querungshilfe".

Kaupp wollte deshalb eine Verlängerung der Probezeit beantragen, stellte dann aber alternativ den Antrag, zumindest zu prüfen, ob die Ampel nicht besser eingestellt werden könne. Konrad Ginter vom städtischen Tiefbauamt hatte zuvor erklärt, die Ampel schalte für Autofahrer generell erst frühestens 30 Sekunden nach dem Auslösen auf "Rot". Den Antrag, den Punkt zu verschieben, lehnte der Ausschuss aber mehrheitlich ab.

Wäre es nur bei diesem Beschluss geblieben, sagte Penning, "sind wir in der Sache so weit wie davor". Deshalb schlug die Verwaltung zudem vor, vor Ort hinsichtlich einer "großen Lösung" (Umgestaltung des Bereichs inklusive einer Mittelinsel für Fußgänger) mit dem Straßenbaulastträger zu reden. Diese sei aber teuer und wegen der dortigen Bushaltestelle schwer umsetzbar. Auch dieser Aspekt– etwa die Breite einer potenziellen Verkehrsinsel oder inwieweit die dortige Tempo-30-Regelung ausgeweitet werden kann - wurde diskutiert. Letztlich beschloss das Gremium, auch diesen Punkt mit sechs Ja- und einer Neinstimme bei drei Enthaltungen.