Schwester Corona (†) war sehr bekannt.Foto: Stiftung Foto: Schwarzwälder Bote

Stiftung: Name von Schwester Corona weckt Erinnerungen im Kloster

Schramberg-Heiligenbronn. In Medienbeiträgen taucht derzeit immer wieder der Bezug zwischen dem Coronavirus und der Heiligen Corona auf.

Corona war laut Mitteilung eine Märtyrerin. Vermutlich hat sie im zweiten Jahrhundert in Syrien gelebt. Sie wurde hingerichtet, weil sie an ihrem christlichen Bekenntnis festgehalten hat. In der Antike wurden Märtyrer wegen ihrer Standhaftigkeit im Glauben geehrt, indem man einmal im Jahr an ihre Gräber pilgerte.

Seit Beginn des Mittelalters suchten die Gläubigen bei den Heiligen Schutz gegen die vielen Unwägbarkeiten ihres Lebens. So wurden den einzelnen Heiligen bestimmte Wirksamkeiten zugewiesen. Die Heilige Corona ist Patronin der Schatzgräber und Metzger und sie wirkt gegen Seuchen und Unwetter. Darüber hinaus kann man sie in Geldangelegenheiten und für die Standhaftigkeit im Glauben anrufen.

"In der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn haben wir eine eigene Corona – die unvergessene Schwester Corona, die vor ein paar Jahren verstorben ist", teilt die Stiftung mit. Sie war jahrelang die "Stimme Heiligenbronns", denn sie arbeitete als Pförtnerin mit Zentraltelefon für Stiftung und Kloster. Ihr eigenes Zimmer hatte sie direkt neben der Pforte und war auch nachts stets in Bereitschaft.

Neben Schwester Monika, die ebenfalls nicht mehr lebt, und Schwester Martha war sie Anlaufstelle für alle, die von außen mit einem Anliegen zum Kloster kamen. Unter anderem auch für die vielen Menschen, die sich in all den Jahren in Notlagen, auf der Wanderschaft oder mit ihren Sorgen an die Schwester gewandt haben.

Schwester Maria Corona Schmid lebte von 1926 bis 2016. Sie stammte aus Ahldorf bei Horb. Noch in der Nachkriegszeit trat sie 1949 ins Kloster ein, wo sie 67 Jahre lang lebte. Nach ihrer Novizinnenzeit und ihrer Ausbildung feierte sie 1952 ihre Erstprofess. Sie hat dann vor allem Handarbeit in der Mädchenschule unterrichtet und außerhalb des Unterrichts Betreuungsaufgaben übernommen. Unter anderem nähte sie Kleider für die Kinder. Als das Mädchenheim geschlossen wurde, wechselte Schwester Corona 1981 an die Pforte. Die Bewirtung von Gästen und von Mitarbeitern mit Mittagessen gehörte damals ebenfalls noch mit zu den Pfortenaufgaben.

Im Jahr 2000 beendete sie gemeinsam mit den Schwester Monika und Martha den Pfortendienst. Schwester Corona war auch in hohem Alter noch unermüdlich. Sie übernahm weiterhin an der Pforte Vertretungsdienste und arbeitete, so lange es ging, im Nähzimmer für die Schwestern mit. Sie hatte auch die Pausen beim Pfortendienst emsig zum Stricken genutzt.

Ihre letzten Jahre verbrachte sie in der Pflegestation des Klosters. So, wie Corona derzeit in aller Munde ist, denken die Schwestern in Heiligenbronn und altgediente Stiftungsmitarbeiter unwillkürlich an Schwester Corona zurück, die fast 20 Jahre lang die "Stimme Heiligenbronns" am Telefon war. Sie meldete sich schlicht und einfach: "Schwester Corona, Heiligenbronn".