Katrin Meyer hat sich für das Stück "Summertime" entschieden. Foto: Hartmann Foto: Schwarzwälder Bote

"Jazz Jam 64": Typische Club-Atmosphäre und viel Raum für Spontanität

Schramberg. Mit einer Mischung aus Jazzkonzert und Jam-Session hat die "Szene 64" erstmals einen besonderen Leckerbissen für Jazzliebhaber geboten. Ein neues Format in neuen Räumen – die Jazz-Jam-Sessionreihe begann mit einem Abend voller Premieren und altbekannten Gesichtern.

"Wir sind noch ein bisschen am Ausprobieren", so Vorsitzender Uli Bauknecht, "es ist schließlich die erste öffentliche Veranstaltung in dem neu ausgebauten Raum". Eine typische Jazzclub-Atmosphäre, ein ungezwungener, intimer Rahmen für Jazzfreunde mit viel Raum für Spontanität – das ist die Idee für "Jazz Jam 64". Eine dreiköpfige Stammband bildet die musikalische Grundlage, dazu kann jeder einsteigen, der ein Instrument mitbringt und die Grundlagen der Jazzimprovisation beherrscht.

Stammband

Bei Chili con Carne und Kerzenlicht stellte sich die künftige "Jazz Jam 64"-Stammband dem Publikum vor, ehe sich die ersten Musiker spontan auf die Bühne trauten. Das neue Schramberger Jazz-Projekt setzt dabei auf altbekannte Gesichter der Szene.

Pianist Reinhold Hettich und Drummer Jörg Bach, beides Mitglieder der "Hammond Night Jazz Band", haben sich längst auch überregional einen Namen in der Jazzszene gemacht und oft unter Beweis gestellt, wie gut sie harmonieren. Am Kontrabass steht Thomas Krisch, der als Mitglied des "Krisch Quartetts" die Geschichte des Schramberger Jazz schon seit den 1960er-Jahren mitschreibt an der Seite vieler internationaler Jazzstars spielte.

Die meisten Stücke des Abends waren Jazz-Standards, wie beispielsweise Jobims Bossa Nova Triste, Blue Mitchells Fungii Mama oder Have You Met Miss Jones. Selbstverständlich durfte auch der eine oder andere Blues nicht fehlen – "der geht", wie Reinhold Hettich es formulierte, "immer, selbst wenn eigentlich gar nichts mehr geht". Die anschließende Jam-Session eröffnete Frank Fuchs, der über viel Bühnenerfahrung unter anderem auch mit der "Hammond Night Jazz Band" verfügt. Mit seiner Gitarre fügte er sich perfekt in die Band ein und demonstrierte beispielsweise mit Frank Sinatras "All of Me" oder "Nat King Coles Route 66", was seine Stimmbänder so hergeben.

Einmal im Monat

Spontan zu einer Darbietung ihres Könnens überredet wurde auch die Schramberger Musicaldarstellerin Katrin Meyer, die sich für George Gershwins weltberühmtes "Summertime" entschied und der ersten Jam-Session einen mehr als würdigen Abschluss bereitete.

"Eigentlich war alles so, wie wir es wollten", fasste Reinhold Hettich den Abend zusammen. "Wir hoffen, dass sich künftig noch viel mehr Musiker auf die Bühne trauen – schließlich ist das spontane und interaktive einer Jam-Session doch genau das, was Jazz ausmacht." Künftig heißt hier übrigens konkret jeden letzten Mittwoch im Monat.