Das Aktionsbündnis bleibt beim strikten Nein zur Umweltzone in Schramberg. Foto: Archiv

Dafür entschiedenes Ja zur Talstadtumfahrung. Petition beim Landtag in Baden-Württemberg eingereicht.

Schramberg - Trotz der Ankündigung des Stuttgarter Verkehrsministeriums, die Umweltzone in Schramberg zum Januar 2013 einzuführen, wird das Aktionsbündnis weiter daran arbeiten, deren Einführung zu stoppen: "Wir werden nichts unversucht lassen", so der Sprecher des Aktionsbündnisses Mike Kohler.

"Für unser Anliegen, die Umweltzone zu verhindern, haben wir von den örtlichen Landtags- und Bundestagsabgeordneten der CDU, SPD und FDP große Unterstützung erfahren, diese kennen die besondere geografische Lage Schrambergs und haben erkannt, dass eine Umweltzone für Schramberg nichts bringt", so Kohler.

Enttäuscht sind die Mitglieder des Aktionsbündnisses jedoch von den Verantwortlichen im Verkehrsministerium. Zwar habe sich die dort zuständige Staatssekretärin Gisela Splett bei ihrem Besuch in Schramberg im Juli die Argumente gegen die Umweltzone angehört. Es dränge sich aber der Eindruck auf, dass die Entscheidung, die Umweltzone einzuführen, längst feststand. Ersichtlich gewesen sei, dass sich die Verantwortlichen mit der besonderen Situation Schrambergs nicht auseinandergesetzt haben, schreibt Kohler in einer Erklärung.

Das Aktionsbündnis habe deshalb eine Petition beim Landtag von Baden-Württemberg eingereicht, um die Abgeordneten des Landtags auf die negativen Auswirkungen der Einführung einer Umweltzone für die Stadt Schramberg und die Umlandgemeinden hinzuweisen und deren Einführung mit Hilfe des Landtags zu verhindern.

In der der Petition ist unter anderem zu lesen: Das Regierungspräsidium Freiburg plane auf Anweisung des Verkehrsministeriums, in Schram-berg eine Umweltzone einzuführen. Bisher liege der Entwurf eines Luftreinhalteplans vor, der die Einführung einer Umweltzone zum 1. Januar 2013 vorsieht.

Begründet werde die angebliche Notwendigkeit einer Umweltzone allein mit einer geringen Überschreitung des Grenzwertes für Stickstoffdioxid an einer Messstelle, direkt an der viel befahrenen Oberndorfer Straße, B 462 im Stadtkern von Schramberg.

Im Gegensatz zu allen anderen Gemeinden, in denen Luftreinhaltepläne aufgestellt und Umweltzonen eingeführt wurden, spiele die Feinstaubbelastung in Schramberg keine Rolle. Diese Grenzwerte würden zuverlässig eingehalten. Allein eine geringe Überschreitung des Grenzwerts für Stickstoffdioxid sei festgestellt worden, dies allerdings auch nur direkt Bundesstraße 462 auf einem Teilstück von rund 300 Meter. Dieses Teilstück steige aufgrund der Tallage steil an. Seit Jahrzehnten forderten die Stadt, der Gemeinderat und die politischen Vereinigungen und nicht zuletzt die Anwohner der Oberndorfer Straße selbst, den Bau einer Umfahrung der Talstadt, die bis heute nicht realisiert wurde.