VHS-Leiterin Susanne Gwosch (links) mit Gabriele Hirschvogel Foto: Kiolbassa Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Ausstellung im Schlössle zeigt die künstlerische Dimension des Yogas

Entspannend und zugleich motivierend wirken die Fotografien der Ausstellung "Die Ästhetik des Körpers und die künstlerische Dimension des Yoga", die zurzeit im Schlössle zu sehen sind.

Schramberg. Passend zum diesjährigen Schwerpunktthema der Volkshochschule Schamberg "Stress lass nach" regen die Bilder an, sich "auf uns selbst zu besinnen". VHS-Leiterin Susanne Gwosch eröffnete die Ausstellung gemeinsam mit Gabriele Hirschvogel, die einen kurzen Vortrag zum Thema "Ästhetik" hielt.

Die angebotenen Yoga-Kurse der VHS erfreuten sich immer größtem Interesse und seien sehr gut gefüllt, teilte Gwosch mit. Auch Hirschvogel war bereits in Schamberg als Dozentin für Yoga-Kurse tätig. Die Yoga- und Atemlehrerin unterrichtet in einer Yogaschule in Titisee-Neustadt. Ihren Schwerpunkt legt sie auf die Ästhetik in der Ausführung der jeweiligen Asanas. Wie diese Ästhetik in die Körperbewegung kommt ist ihr dabei ein großes Anliegen, dass sie versucht auf ihre Kursteilnehmer zu übertragen.

Menschliches Empfindungserlebnis steht im Fokus

Die Ausstellung besteht aus 25 Fotografien über Yogastellungen von Heinz Grill und möchte den Betrachtern Einblicke in die ästhetische Yoga- und Bewegungskunst geben. Grill ist Heilpraktiker, Yogalehrer und spiritueller Lehrer. Ende der 1980er-Jahre begründete er den "Neuen Yogawillen", eine Art des Yoga, in der die Förderung und Stärkung des menschlichen Empfindungslebens im Fokus steht. Die Fotografien vermitteln einen guten Eindruck dieser Ästhetik. Ihr Hintergrund ist in Inkarnatsfarben gehalten, Licht und Schatten bieten ein interessantes Spiel.

In ihrem Vortrag ging Hirschvogel noch einmal näher auf das Thema "Ästhetik" ein. Ästhetik bedeute so viel wie Wahrnehmung,Empfindung und habe immer etwas mit dem Willensleben zu tun. So erscheine uns ein Apfelbaum zu jeder Jahreszeit als ästhetisch, da es im Pflanzenreich keinen eigenen Willen gebe.

Im Tierreich sei dies schon anders. Tiere besäßen zwar einen eigenen Willen, seien aber dennoch an ihren Trieb und Instinkt gebunden. Der Mensch hingegen besitze einen relativ freien Willen, der ihn entscheiden ließe, in welche Richtung er sein Leben steuern will. Je weniger dieser körperliche Wille eine Yogaübung motiviere, desto ästhetischer wirke sie. Durch die intensive und achtsame Beschäftigung mit den Hintergründen und Inhalten einer Stellung werde der Körper ruhiger und entspannter und somit auch ästhetischer. Ein großer Fehler der meisten Yogapraktizierenden sei es, sich entweder zu leistungsorientiert oder zu träumerisch-abwesend den Übungen zu widmen.

Besucher können das Gehörte gleich praktisch umsetzen

Zentriere man sich jedoch mit konkreten Gedanken auf die auszuführende Stellung und lasse seine Gedanken nicht nur oberflächlich darüber hinweg gleiten, so finde man zum seelisch-geistigen Inhalt. Hirschvogel machte dies an der Stellung des "Baumes" vor und ließ ihre Zuhörer auch selbst einige Inhalt ausprobieren. Was für einige Heiterkeit sorgte.

Im Anschluss an den Vortrag schnappte sich jeder der Besucher eine Yogamatte, um das eben Gehörte nun gemeinsam in einer praktischen Yogastunde anzuwenden.