Das Vocalensemble beim Auftritt in der Klosterkirche Heiligenbronn mit Leiter Rudi Schäfer Foto: Vocalensemble Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Geistliche Abendmusik

Mit Gedichten zwischen den einzelnen Musikstücken haben sich die Schwestern von Heiligenbronn beim Auftritt des Vocalensembles in der Klosterkirche im Stadtteil mit eingebracht.

Schramberg-Heiligenbronn. Das Vocalensemble Schramberg unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Rudi Schäfer hat es sich seit seiner Gründung im Jahr 1986 zur Aufgabe gemacht, bis zu zweimal jährlich zu Auftritten einzuladen.

Im Sommer wird in der Regel weltliche Literatur dargeboten und im Advent ist die "geistliche Abendmusik" ein fester Bestandteil des Jahresprogramms. Die Sänger sind konfessionell ungebunden und kommen auch aus Nachbarorten. Aufgrund der Tätigkeit von Rudi Schäfer als Dekanatskirchenmusiker werden Kirchen in der Region besucht – in diesem Jahr Heiligenbronn, das schon wiederholt Ziel der Auftritte war. Die Schwestern sind stets begeistert vom Besuch und haben sich in diesem Jahr auch mit Gedichten zwischen den einzelnen Musikstücken eingebracht, heißt es in einer Mitteilung.

Schon das Thema, von Rudi Schäfer passend ausgesucht, stand ganz im Zeichen des Advents: "Benedictus qui venit in nomine Domini" (Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn). Vier über das Konzertprogramm verteilte Vertonungen des "Benedictus" bildeten den Rahmen der geistlichen Abendmusik: Eine Motette eines unbekannten Meisters und Benedictus-Vertonungen von Josef Gabriel Rheinberger, Anton Bruckner und Margaret Rizza. Dazu kamen drei der neun Adventsmotetten von Rheinberger und Bearbeitungen von adventlichen Gesängen wie "Macht hoch die Tür", "O komm, o komm, Immanuel" und "Hebt euch, ihr Tore".

Das vielseitig und thematisch schlüssig ausgewählte Programm enthielt neben den Chorbeiträgen auch Instrumentalstücke, präsentiert mit Keyboard (Rudi Schäfer), Violoncello (Benedikt Schäfer) und Blockflöte (Magdalena Lerch). Erinnernd an Glockengeläute erklang zur Eröffnung eine aus der Feder Schäfers stammende Bearbeitung über das Adventslied "Wir sagen euch an, den lieben Advent". Mit großem Ausdruck wurde "Chant for Instruments" der englischen Komponistin Margaret Rizza musiziert.

Benedikt Schäfer gestaltete die Kantilene auf seinem Cello mit wunderbar singendem Ton, Magdalene Lerch übernahm die Melodie mit klarem Flötenton. Allseits war die Musizierfreude bei den Akteuren zu sehen – in ausgezeichneter Qualität hinsichtlich Interpretation und Aussprache.

Die herrliche Akustik und das Ambiente der Kirche bildeten den Rahmen für ein in jeder Beziehung gelungenes Konzert, das trotz zahlreicher, weiterer Veranstaltungen in der Gesamtstadt gut besucht war.

Beeindruckend war zum Schluss des knapp einstündigen Programms die Stille vor dem Applaus der begeisterten Besucher.