Die zahlreichen (isolierten) Kabel in der Luft sorgen für zusätzliche Erschwernis beim Einsatz der Drehleiter. Foto: Wegner

Patiententrage an Gaube gebracht. Einsatz auf engstem Raum. Hauptstraße eine Stunde gesperrt.

Schramberg - Zu einem von zahlreichen Passanten verfolgten Rettungseinsatz ist am Montag gegen 10 Uhr die Feuerwehr mit der Drehleiter in die Hauptstraße in der Schramberger Talstadt ausgerückt.

Das Treppenhaus war schlichtweg zu eng, um eine 81-jährige Frau auf einer Trage drei Stockwerke nach unten bringen zu können. Aus diesem Grund entschied der Rettungsdienst des Roten Kreuzes, die Feuerwehr zur Unterstützung anzufordern. "Nicht ganz so einfach", meinte der Abteilungskommandant der Feuerwehr Schramberg, Patrick Wöhrle, zu der Aufgabe. So stand für die Feuerwehr lediglich der Straßenbereich zum Aufstellen der Leiter zur Verfügung, weil der Parkstreifen daneben mit Fahrzeugen komplett gefüllt war. Und in der Luft waren es gleich mehrere Leitungen, um die herum die Leiter geführt werden musste. Doch mit einem zur Fahrbahn entgegengesetzten Ausschwenken und einem mehrfachen Anpassen der in sich klappbaren Leiterkonstruktion konnte zumindest das Dach des Hauses erreicht werden, aus dessen oberstem Geschoss die Frau herausgebracht werden musste: Nur ein Fenster einer Gaube war breit genug für dieses Vorhaben.

Da aus baulichen Gründen der Leiterkorb nicht ganz bis zur Gaube geführt werden konnte, wurde dieses restliche Stück vom stellvertretenden Abteilungskommandanten Fabian Kohlmann überbrückt, der, mit Klettergeschirr gesichert, auf dem Dach des Hauses für ein sicheres Handling mit der Trage sorgte.

Hätte die Variante mit der Unterstützung so nicht geklappt, hätte eine Seilrettung erfolgen müssen, sprich die Trage an Seile an die Drehleiter angehängt, befördert werden müssen, sagte Wöhrle, da lediglich dieses einzige Fenster für die Rettung geeignet gewesen sei. Allerdings wäre dies aufgrund des Krankheitsbilds der betroffenen Person nicht so schonend gewesen, wie die jetzt mögliche Variante. Alternativ hatte der Rettungsdienst auch über einen Einsatz der Bergwacht nachgedacht.

Während des rund einstündigen Einsatzes musste war die Hauptstraße voll gesperrt, die Polizei vor Ort sorgte auch dafür, dass kein Fußgänger im Bereich unter der ausgefahrenen Drehleiter durchging. Verkehrsmäßig war glücklicherweise aufgrund der Herbstferien nicht ganz so viel los.