Lebendig und anschaulich stellte Jörn Gutbier die schwierige technische Materie dar, erklärte politische Zusammenhänge und blieb auch keine Antwort in der Fragerunde schuldig. Er lasse sich auf keine Spekulationen ein, sondern beziehe sich auf nachprüfbare Erkenntnisse wissenschaftlicher Studien und Angaben politischer Institutionen. Mobilfunk arbeite mit elektromagnetischen Feldern, die in unterschiedlicher Intensität wellenförmig in ihre Umgebung ausstrahlen und als Frequenzen in der Einheit Hertz (Hz) gemessen werden. Die bisher genutzten Standards arbeiteten auf den Bandbreiten von zehn Megahertz für LTE, 16 MHz für WiFi, 20 MHz für 4G und 50 oder 100 MHz für das neue 5G.
Mit mehr Bandbreite könnten mehr Daten schneller übertragen werden. Mehrere Studien seit 2007 belegten störende Auswirkungen, wenn Strahlung auf Pflanzen, menschliche oder tierische Körper treffen. Deshalb warnten 244 Wissenschaftler aus 42 Nationen seit 2016 vor elektromagnetischer Strahlung im Mikrowellenbereich. Kinder und Schwangere sollten geschützt, sichere Technologien entwickelt und strahlungsfreie Gebiete geschaffen werden. Eine Risikoabschätzung der EU für den Standard 4G solle endlich in diesem Herbst vorgelegt werden, einen Auftrag für eine Risikoabschätzung für 5G gebe es noch gar nicht. Deshalb dürften, so Gutbier, nach dem in der EU geltenden Vorsorgeprinzip die Technologien nicht ausgebaut, schon gar nicht genutzt werden. Hier zeige sich die Abhängigkeit der Politik deutlich, denn für Milliardensummen wurden die Lizenzen für die Nutzung von Frequenzen an die Betreiber versteigert.
Kommentare
Artikel kommentieren
Bitte beachten Sie: Die Kommentarfunktion unter einem Artikel wird automatisch nach sieben Tagen geschlossen.