So manchen Gipfel erklommen die Bergsteiger. Foto: DAV Foto: Schwarzwälder Bote

Bergsteigen: DAV Sektion Oberer Neckar ist unterwegs im Ortlergebiet

Schramberg. Wunderschöne und abwechslungsreiche Tage haben laut Mitteilung acht Bergsteiger der DAV Sektion Oberer Neckar mit Hochtouren rund um die Düsseldorfer Hütte verbracht.

Geleitet wurde die Ausfahrt von dem erfahrenen Fachübungsleiter Bernhard Gebert der Bergsteigergruppe Schramberg. Die Düsseldorfer Hütte liegt auf 2727 Metern hoch über der Ortschaft Sulden in Südtirol.

"Sie ist ein ausgesprochen angenehmer Stützpunkt, das Essen hervorragend, die Wirtsfamilie freundlich und gut gelaunt und die Hüttenumgebung mit den Zayseen malerisch", so die überaus positive Bilanz der Bergsteiger. Die Hütte thront auf der gegenüber liegenden Talseite des mächtigen Bergmassivs von Ortler, Zebru und der Königsspitze.

Ziel der ersten Tour war der Hohe Angelus mit 3530 Metern. Durch den massiven Gletscherschwund ist diese Hochtour mittlerweile eisfrei begehbar. Es muss zunächst ein weites Moränenfeld gequert und eine Felsstufe mit einem kleinen Klettersteig überwunden werden.

Über einen blockigen Felsrücken gelangt man weglos auf dem luftigen Felsgrat zum Gipfel. Dort bot sich den Bergsteigern eine prächtige Rundumsicht über die Dolomiten und die Berge des Engadins sowie des österreichischen Alpenraums.

Kurzes, sonniges Zeitfenster sofort ausgenutzt

Der zweite Tag startete regnerisch und wolkenverhangen. Nachdem der Wetterbericht ein kurzes, sonniges Zeitfenster angekündigt hatte, machte sich die Gruppe schnurstracks auf den Weg zum nächsten Gipfelziel, dem Kleinen Angelus.

Auch dieser Weg führte durch das Geröll der Gletschermoräne, bevor man mit Steigeisen an den Bergschuhen sicher über den spaltenarmen Gletscher auf das Zayjoch gelangte. Über Schneefelder und Fels erklommen die Bergsteiger anschließend leicht den 3318 Meter hohen Gipfel.

Die Aussicht auf den tags zuvor bestiegenen Hohen Angelus war eindrucksvoll, allerdings verdichteten sich die Wolken mehr und mehr, sodass relativ schnell der Abstieg angetreten werden musste. Eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte.

Auf dem Rückweg wurde die Gruppe nur von kurzen Graupelschauern eingeholt, doch pünktlich bei der Ankunft an der Hütte war das erste Donnergrollen zu vernehmen.

Als drittes Gipfelziel war die Tschengelser Hochwand geplant. Ein Klettersteig der Schwierigkeitskategorie C führt in der Südwand auf den 3370 Meter hohen Gipfel.

Auf dem anspruchsvollen und luftigen Klettersteig galt es, 500 Höhenmeter zu überwinden. Kälte und der in der Nacht gefallene Schnee sowie rutschige Felspassagen erschwerten den Bergsteigern den Aufstieg, doch pünktlich zur Mittagszeit war das Ziel erreicht. Das Wetter versprach zu halten und so war der Abstieg über den Normalweg durch eine steile Fels- und Schuttrinne kein Problem.

Über das Hintere Schöneck führt der Abstieg ins Tal

Über einen weiteren vierten Gipfel, das Hintere Schöneck, führte der Abstieg am letzten Tag ins Tal.

Am Gipfelkreuz angekommen, war den acht Alpinisten sofort klar: Der Name "Schöneck" ist Programm. Genau gegenüber der mächtigen Südflanke des Ortlermassivs wurden sie mit einer grandiosen Rundumsicht auf die Alpen belohnt.

Auf dem weiteren langen Abstieg ins Tal ist eine Einkehr und Rast auf der hoch über Sulden gelegenen Kälberalm Pflicht. Bei Käseknödel und Apfelstrudel konnten alle zufrieden die zurückliegenden, eindrucksvollen Bergerlebnisse Revue passieren lassen.