Mit wenig Aufwand konnten an mehreren Stellen schon lose Steine aus der Felswand gelöst werden, die dann auf die Straße fielen. Immer wieder muss auch die Sperre durchs Bernecktal wieder geschlossen werden, dies gehört mittlerweile zur täglichen Routine der Straßenmeisterei. Foto: Wegner

Fachingenieurbüro legt Kurzstellungnahme zum Bernecktal vor. Freigabe frühestens wieder im Herbst.

Schramberg/Tennenbronn - Vor Herbst gibt es kaum Chancen, dass die Landesstraße durchs Bernecktal zwischen Schramberg und Tennenbronn wieder geöffnet wird. So sieht Kreisdezernent Gerald Kramer die derzeitige Situation.

Das beauftragte Fachingenieurbüro Menzel hat Ende vor wenigen Tagen jetzt die "geotechnische Kurzstellungnahme" zur Situation der Felsen im Bernecktal vorgelegt. "Nach einer Begehung und Ablösung einiger Felsbrocken sei das Büro nach Worten von Kramer zu dem Ergebnis gelangt, dass sich am Westhang des Bernecktals jetzt noch "24 Felsmassive unterschiedlicher Größe" stünden, die "ein erhebliches Steinschlag- und Felssturzrisiko" mit sich brächten. Von daher sei vor einer Felsberäumung die Verkehrssicherheit auf der Landesstraße nicht gegeben.

Umgehend, so Kramer, sei das Büro Menzel beauftragt worden, für diese Beräumung eine Ausschreibung vorzubereiten, um möglichst schnell ein Unternehmen finden zu können, das die Maßnahme dann ausführt. An eine schnellen Umsetzung glaubt Kramer indes nicht. Denn nicht nur in Schramberg, auch andernorts gebe es ähnliche Probleme, so dass die Spezialfirmen, die eine solche Maßnahme stemmen könnten, in diesem Jahr sehr gut ausgelastet seien.

"Die Zügigkeit des Verfahrens steht an oberster Stelle", versichert der Kreisdezernent zwar, aber er glaubt nicht, dass die Straße vor Herbst wieder freigegeben werden kann. Nach ersten Einschätzungen sieht er dabei Oktober oder November als realistisch an, bei so einer Maßnahme gehen "zwei bis drei Monate schnell ins Land", gibt er zu bedenken – und andere Fachleute rechnen sogar damit, dass die Straße über den Winter möglicherweise doch noch nicht geöffnet werden kann.

Dies wird nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Gemeinderäte der Stadt wenig erfreuen, die in der jüngsten Sitzung am vergangenen Donnerstag nach der neuesten Sachlage gefragt hatten. Damals aber, so hatte Cornelia Penning von der Abteilung öffentliche Sicherheit bekundet, war die Stellungnahme beim Landkreis noch nicht eingegangen. Allerdings regte sich aus der Ratmitte Unverständnis über die lange Sperrung, vor allem auch, weil der Stadtteil Tennenbronn somit von Schramberg abgeschnitten sei.