"Frech und schrill" will das Bundesumweltministerium mit seinen neuen Clips bei Jugendlichen für den Klimaschutz punkten. Foto: Bundesumweltministerium

Mit schrägen Videos will das Bundesumweltministerium bei Jugendlichen für den Klimaschutz punkten: Wenn die Eltern im hell erleuchteten Wohnzimmer kopulieren, schaltet die peinlich berührte Tochter das Licht aus.

Berlin - Die Tochter kommt nach Hause, überrascht ihre Eltern beim Sex im Wohnzimmer und macht pikiert das Licht aus. Der Slogan lautet „Licht aus - Manche Dinge will man nicht sehen“. Der Spot soll für Stromsparen und damit Klimaschutz werben. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) - vielen Bürgern bisher unbekannt - hat die Filme der neuen Kampagne abgesegnet. Und freut sich über die große Aufmerksamkeit gerade im Internet. „Es ist doch völlig klar, dass das frech und schrill ist“, sagte sie nun zu der ungewöhnlichen Aktion.

Es gehe darum, junge Leute für mehr Klimaschutz zu gewinnen. „Ich sag mal so: Meine Geschmacksrichtung ist das nicht, aber ich bin ja auch nicht die Zielgruppe“, meinte Hendricks. „Unter dem Gesichtspunkt Satire finde ich die alle in Ordnung.“ In einem der Filme treiben nicht zu überhörende Zombies im Winter draußen ihr Unwesen und überfallen den Ehemann. Die drinnen Panflöte spielende Ehefrau lässt sich nicht irritieren, sie schließt das auf Kipp stehende Fenster. Eine Stimme kommentiert: „Schluss mit Dauerkipp im Winter. Stoßlüften ist besser fürs Klima.“

Die Dreharbeiten hierzu lösten im Oktober sogar einen Polizeieinsatz aus, als Anwohner im niedersächsischen Ramelsloh wegen der Zombie-Schreie die Beamten zur Hilfe riefen.