Nach dem Vortrag über die Wasserversorgung in Schopfloch (von links): Kommandant Uwe Finkbohner, der Referent und ehemalige Feuerwehrkommandant Fritz Kohler mit Enkel Michel und Bürgermeister Klaas Klaassen. Foto: Gemeindeverwaltung Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Fritz Kohler spricht über Versorgung von Schopfloch

Schopfloch. Voll besetzt war der Schulungsraum des Feuerwehrhauses, als der ehemalige Schopflocher Feuerwehrkommandant und jetzige Chef der Alterswehr, Fritz Kohler, über den Aufbau der Wasserversorgung in Schopfloch vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute referierte.

Wie die Gemeinde mitteilt, berichtete der Referent mit verblüffendem Detailwissen über die Brunnen in der Gemeinde, die bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert die Wasserversorgung im Ort sichergestellt hatten. Mit fünf Widder-Pumpen gelangte das Trinkwasser Anfang des 20. Jahrhunderts von den Quellen des Bürgentals über den Hochbehälter hinter der früheren Firma Platten-Vogt ins Dorf. Dies erfolgte ausschließlich mit Wasserkraft. Allerdings bedurfte es einer Wasserkraft von neun Litern, um einen Liter zum Endverbraucher zu befördern. Später, in den 1930er-Jahren, kam eine Lambachpumpe zum Einsatz. Diese war deutlich effizienter. Dabei kam immerhin ein Drittel des Wassers in die Steigleitung während der Rest des Wassers durch den Betrieb verloren ging.

Mühsam und kostenaufwendig

In der Nachkriegszeit verschärfte sich in Schopfloch die Lage der Wasserversorgung in Folge von trockenen Sommern und technischen Problemen. Es bestand wegen Wasserknappheit besonders in den Sommermonaten akuter Handlungsbedarf. Dies führte 1960 zur Gründung des Wasserversorgungsverbands Haugenstein, der die Wasserversorgung von Schopfloch sowie der Nachbarorte Bittelbronn, Dettlingen, Glatten, Salzstetten, Tumlingen sowie Ober- und Unteriflingen auf eine neue Grundlage stellte. So baute der Verband von 1960 bis 1967 verschiedene Versorgungsanlagen wie das Wasserwerk Haugensteiner Mühle, den Hochbehälter Rödelsberg und den Wasserturm Oberiflingen.

Seit 1987 bezieht der Verband Wasser des Zweckverbands Kleine Kinzig aus dem Trinkwasserspeicher im Alpirsbacher Teilort Reinerzau. Das Mischungsverhältnis beträgt derzeit 60 Prozent Eigenwasser und 40 Prozent Wasser der "Kleinen Kinzig".

Eine enorme Investition bedeutete von 1995 bis 1997 die technische Aufrüstung des Wasserwerks. Weitere bedeutende Investitionen sind bis heute erfolgt. Allein der Unterhalt der Anlagen erfordert immer wieder besondere Kraftanstrengungen.

In der Pressemitteilung der Gemeinde heißt es weiter: "Für die Zuhörer war der Vortrag von Fritz Kohler ein eindeutiger Beleg, wie mühsam und kostenaufwendig der Weg bis zur heutigen leistungsfähigen Wasserversorgung auch in Schopfloch gewesen ist." Heute sei es für viele eine Selbstverständlichkeit, dass beim Betätigen der Mischbatterie Wasser ins Waschbecken fließe. Dass das noch gar nicht so lange möglich ist, sei durch diesen Vortrag überdeutlich geworden.