Wirtschaft: Homag Group spürt Investitionszurückhaltung

Schopfloch (dh). Kurz nach der Ankündigung eines massiven Stellenabbaus (wir berichteten) hat die Homag-Gruppe die Geschäftszahlen für die ersten drei Quartale dieses Jahres veröffentlicht. Demnach ist der Umsatz in den ersten neun Monaten leicht gestiegen.

Der weltweit führende Anbieter von integrierten Lösungen für die Produktion in der holzbearbeitenden Industrie und dem Handwerk verzeichnet aber einen geringeren Auftragseingang als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs, so das Unternehmen. Hier zeige sich die schwächere Konjunktur, die im gesamten Maschinenbau zu einer Investitionszurückhaltung der Kunden führe.

Die Homag Group hat ihren Umsatz in den ersten drei Quartalen laut ihrem Bericht leicht auf 957 Millionen Euro (Vorjahr: 937 Millionen Euro) gesteigert. Der Auftragseingang lag mit 907 Millionen Euro unter dem hohen Wert des Vorjahrs (1,047 Milliarden Euro), der Auftragsbestand belief sich zum 30. September auf 560 Millionen Euro (Vorjahr: 666 Millionen Euro). Das operative Ebit ging auf 58,5 Millionen Euro (Vorjahr: 65,2 Millionen Euro) zurück. Wesentliche Gründe dafür seien sinkende Margen infolge des rückläufigen Marktvolumens, Auslastungsdefizite sowie steigende Personalkosten gewesen, so das Unternehmen. Zum 30. September waren 6615 Mitarbeiter (30. September 2018: 6605) in der Homag Group beschäftigt.

"Die Investitionszurückhaltung bei unseren Kunden macht sich natürlich in diesem Jahr im Auftragseingang bemerkbar", wird Vorstandsvorsitzender Pekka Paasivaara in der Pressemitteilung zitiert. "Insbesondere in China und auch in Deutschland ist die Nachfrage weiter verhalten."

Wie berichtet, stellt sich die Homag Group mit einem Maßnahmenpaket für die Zukunft auf. Kernpunkt ist dabei die "Optimierung der Produktionsstruktur einschließlich einer Anpassung der Produktionskapazitäten". Zu dem Paket gehören die Stilllegung der Produktion am Standort Hemmoor sowie weitere strukturelle Maßnahmen zur Effizienzsteigerung. Gleichzeitig investiert das Unternehmen nach eigenen Angaben "konsequent in Digitalisierung, innovative Produkte, moderne IT-Systeme und eine effiziente Produktion".

In einer weiteren Mitteilung berichtet das Unternehmen, zum dritten Mal als einer von Deutschlands besten Ausbildungsbetrieben ausgezeichnet worden zu sein. Das gehe aus der aktuellen Studie "Beste Ausbilder" des Wirtschaftsmagazins Capital hervor. Bestnoten bekam das Unternehmen demnach bereits zum dritten Mal in Folge sowohl für die klassische Berufsausbildung als auch für das Angebot im Bereich der dualen Studiengänge. In beiden Kategorien wurde Homag der Mitteilung zufolge mit fünf von fünf möglichen Sternen ausgezeichnet.