In diesem Container wartet ein Team des DRK ab sofort nachts auf Einsätze. Foto: DRK

Dienstzeiten von DRK-Rettungswache erweitert. Platzproblem lässt kreativ werden. Einsatzkräfte warten im Container.

Schopfloch - Für den zweiten in Schopfloch stationierten DRK-Rettungswagen sind in Zukunft Nachtschichten angesagt. Die Rettungswache des DRK-Kreisverbands Freudenstadt in Schopfloch wurde infolge eines Gutachterbeschlusses erweitert.

Bisher hatte der zweite Rettungswagen der Rettungswache Schopfloch recht angenehme Dienstzeiten. Von 6 Uhr bis 18 Uhr war er täglich im Einsatz, während ein anderer Wagen rund um die Uhr für mögliche Notrufe in Bereitschaft war.

Dann stand kürzlich jedoch ein Gutachten über den Rettungsdienst im Landkreis Freudenstadt an. "Ein Gutachten wird bei Bedarf vom Bereichsausschuss für den Rettungsdienst Freudenstadt in Auftrag gegeben", erklärt Klaus Weber, Vorsitzender des Bereichsausschusses für den Rettungsdienst im Landkreis Freudenstadt. "Der Grund kann zum Beispiel eine Organisationsuntersuchung für den Rettungsdienst sein." So war es in diesem Fall.

Nach dem Ergebnis des Gutachtens soll der gesamte Rettungsdienst in Schopfloch zukünftig rund um die Uhr betrieben werden. "Mit der zusätzlichen Nachtbesetzung eines zweiten Rettungswagens wird in den Nachtstunden die Versorgung verbessert", sagt Weber. "Damit wird auf das wachsende Einsatzaufkommen in dieser Zeit reagiert."

Bei der Maßnahme handle es sich um Prävention. Zu einem echten Engpass in der Versorgung mit Rettungskräften sei es in der Nacht bisher noch nicht gekommen. " Sich verändernde Aufgabenstellungen erfordern dauernde Beobachtungen und die Anpassung von Vorgehensweisen, bevor Engpässe in der Versorgung von Notfallpatienten entstehen", so der Vorsitzende des Bereichsausschusses.

Langfristige Lösung so schnell nicht umsetzbar

Dass eine zweite Stelle für den Nachtdienst eingerichtet wird, stand außer Frage. Es blieb jedoch das Problem, dass dafür nicht genügend Platz vorhanden war. Deshalb wurde für das zweite Team im Nachtdienst eine schnelle Übergangslösung geschaffen. Direkt an der Rettungswache wurde ein Aufenthaltscontainer aufgestellt. Das Unternehmen Gutekunst Metall aus Schopfloch hat für den Container die Trittstufe gespendet und angebracht. Der DRK-Kreisverband Freudenstadt dankt für die Spende. Bereits seit Anfang dieser Woche steht das Team des zweiten Rettungswagens am Standort Schopfloch damit auch nachts für medizinische Notfälle im Rettungsdienstbereich Freudenstadt zur Verfügung.

Eine längere Einsatzzeit bedeutet aber auch mehr Arbeitszeit, die vom Personal abgedeckt werden muss. Ein Mangel an Rettungskräften sei in Schopfloch jedoch nicht zu erwarten, wie Weber erklärt. "Im Landkreis Freudenstadt sind das Deutsche Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst in der Ausbildung von Notfallsanitätern und Rettungssanitätern aktiv." Der DRK-Kreisverband bilde jährlich Notfallsanitäter in Zusammenarbeit mit der DRK-Landesschule Baden-Württemberg in Pfalzgrafenweiler aus. "Aktuell werden 18 Notfallsanitäter auf den verschiedenen Rettungswachen im gesamten Landkreis ausgebildet, um ausreichend Personalressourcen für die Aufgaben im Rettungsdienst des DRK Kreisverbandes Freudenstadt zur Verfügung haben."

Offiziell handelt es sich bei dem Container nur um eine vorübergehende Lösung. Wie vorübergehend sie wirklich sein wird, steht momentan aber noch in den Sternen. "Die langfristige Lösung ist, alle Besatzungen der Fahrzeuge in den Aufgaben des Rettungsdienst-Personales angemessenen Rettungswachen unterzubringen", teilt Weber mit. "Das ist aufgrund der Vorgaben und Bestimmungen nicht ad hoc umsetzbar, sodass die jetzige Container-Lösung übergangsweise installiert wurde, um die Erweiterung der Fahrzeug-Vorhaltung nicht zu verzögern."