Lieferschwierigkeiten machten Homag jüngst zu schaffen. Foto: SB-Archiv

Unternehmen legt bei Umsatz zu, nicht aber bei Ergebnis. Auftragseingang knapp unter Vorjahresniveau.

Schopfloch - Die Homag Group hat im ersten Halbjahr beim Umsatz den Vorjahreswert übertroffen und einen hohen, wenn auch niedrigeren Auftragseingang als im Vorjahr erzielt. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern ist gesunken.

Der nach eigenen Angaben weltweit führende Anbieter von integrierten Lösungen für die Produktion in der holzbearbeitenden Industrie und dem Handwerk erwartet bei anhaltend hoher Auslastung einen positiven Verlauf des zweiten Halbjahrs und rechnet mit einer steigenden Umsatz- und Ergebnisentwicklung.

Der Auftragseingang der Homag Group erreichte nach Unternehmensangaben im ersten Halbjahr 701 Millionen Euro und verringerte sich um 4,4 Prozent (bereinigt um Wechselkurseffekte: minus 1,5 Prozent) gegenüber dem Rekordwert des Vorjahrs (734 Millionen Euro), als ein Plus von 33 Prozent erzielt wurde.

Der Auftragsbestand erreichte zum 30. Juni 658 Millionen Euro (Vorjahr: 556 Millionen Euro), wie das Unternehmen mit Stammsitz in Schopfloch am Donnerstag mitteilte. Ihren Umsatz hat die Homag Group auf 606 Millionen Euro (Vorjahr: 598 Millionen Euro) erhöht.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von 41,5 Millionen Euro (Vorjahr: 48,1 Millionen Euro) sei von verschiedenen Faktoren beeinflusst worden, heißt es weiter. Dazu zählten neben der Einführung einer neuen ERP-Software und damit verbundenen Lieferengpässen auch anhaltend hohe Investitionen in die Digitalisierung, die Umsetzung des neuen Markenauftritts für die gesamte Produktpalette, Konzernumlagen an Dürr und negative Wechselkurseffekte insbesondere aus Nordamerika. Zum 30. Juni 2018 waren 6567 Mitarbeiter (30. Juni 2017: 6149) in der Homag Group beschäftigt.

"Aufgrund einer vorübergehend geringeren Nachfrage im chinesischen Markt blieben wir dort in den ersten sechs Monaten 2018 deutlich hinter dem außerordentlich hohen Auftragseingang des ersten Halbjahrs 2017 zurück. In den übrigen Regionen haben wir uns hingegen wie geplant gut entwickelt. Insbesondere im Projektgeschäft erwarten wir eine Fortsetzung der positiven Entwicklung", wird Vorstandsvorsitzender Pekka Paasivaara in der Mitteilung zitiert. "Wir haben darüber hinaus im ersten Halbjahr 2018 ein modernes ERP-System an unserem größten Standort in Schopfloch produktiv gesetzt, wodurch unsere Betriebsleistung vorübergehend beeinträchtigt wurde. Zur Sicherung der Lieferfähigkeit waren daher zusätzliche Aufwendungen erforderlich."

Auch Homag-Mutter Dürr meldete am Donnerstag ein Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr: um sechs Prozent auf 1,75 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe sich allerdings um 16,4 Prozent auf 110,4 Millionen Euro verringert. Hauptgründe seien der erwartete Ertragsrückgang im Lackieranlagenbau und "vorübergehende Ausbringungsprobleme bei der stark ausgelasteten Konzerntochter Homag", heißt es aus Bietigheim-Bissingen.

Umsatz und Ertrag bei Homag entwickelten sich verhalten, so Dürr in der Pressemitteilung. Dies resultiere zum einen aus der längeren Produktionspause wegen der Software-Einführung, zum anderen hätten Liefer- und Produktionsprobleme die Ausbringung bei Homag gebremst. "Homag arbeitet intensiv an der Lösung der Probleme, sodass die Umsatz- und Ergebnisrealisierung im zweiten Halbjahr spürbar zulegen dürfte."