Bei der ersten Sommerschule auf dem Keppler-Hof üben die Kinder einen Besen-Sprech-Tanz ein, den sie zum Abschluss vorführten. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Sommerschule: Jetzige Viertklässler pauken auf dem Keppler-Hof Mathe, Deutsch – und Landwirtschaft

Tiere melken und füttern, und dazu viele Informationen zu landwirtschaftlichen Themen und Produkten: Auch das stand auf dem Stundenplan der Sommerschule auf dem Keppler-Hof, die die jetzigen Viertklässler den Hauptfächern Deutsch und Mathematik auf das neue Schuljahr vorbereite.

Schopfloch-Unteriflingen. An 51 Sommerschulen im ganzen Land profitierten Schüler in den Sommerferien von einem zusätzlichen Lernangebot, kombiniert mit einem abwechslungsreichen Ferienprogramm. Der Keppler-Hof in Unteriflingen, an dem zum ersten Mal eine Woche Sommerschule stattfand, gehörte zu den vier Standorten im Bereich des Staatlichen Schulamts Rastatt.

25 Kinder aus Glatten, Schopfloch und Dornstetten erlebten gemeinsam mit ihren Grundschullehrerinnen Susanne Suchy, Tasja Haug und Alexandra Schatz eine Ferienwoche der besonderen Art. Sie waren zur Sommerschule auf den Keppler-Hof der Familie Claudia und Daniel Keppler gekommen, um mit Schwung in die neue Klasse zu gelangen.

Fünf Tage verbrachten die Kinder auf dem Hof und starteten jeden Tag mit einem "Warm-up" bei den Tieren. Sie erlebten das Melken ebenso wie das Versorgen und Füttern der Kälber und Hühner, bevor sie in die Lernphasen eintauchten. Zeiten des Lernens waren in der letzten Ferienwoche begleitet von Kreativ- und Praxiszeiten. Die Schüler konnten dabei fehlende Kenntnisse nacharbeiten, ihre sozialen Kompetenzen verbessern und gleichzeitig neues Bewusstsein gewinnen.

Während der Kreativzeit entstanden Bilder, bei denen Mathematik eine Rolle spielte. Die Aufgabe bestand darin, einen vorgegebenen Maßstab zu verändern und eine Kuh, einen Esel oder ein Huhn mathematisch mit Raster zu vergrößern. Am Ende wurden alle Kunstwerke in der Scheune des Keppler-Hofs ausgestellt.

Die Kinder erlebten die Kartoffelernte mit und durften die geernteten Kartoffeln wiegen. Sie verarbeiteten Milch zu Joghurt und schüttelten Butter in Gläsern. Zum Thema Getreide schlugen sie das Korn mit Dreschflegeln aus und mahlten die Körner zu Mehl. Gemeinsam wurden Schneckennudeln, Pizza und Streuselkuchen gebacken. Zur Sommerwoche gehörte auch das gemeinsame Mittagessen, gekocht mit Chef und Landwirt Daniel Keppler. Eingenommen wurde es im ehemaligen Schweinestall, der zu einer Art Mensa umgestaltet wurde.

Abschied vom Hof mit einem Besentanz

Wie berichtet, ist der Keppler-Hof mit seinen rund 80 Milchkühen, zwei Eseln und mehreren Hühnern gleichzeitig eine Heuherberge. Die große Scheune war zum Übernachten umgebaut worden und duftet herrlich nach Heu.

Beim Besuch des Schwarzwälder Boten übten die 25 Kinder gerade für den Besuch von Karl Henne, Leitender Schulamtsdirektor vom Staatlichen Schulamt Rastatt, einen Besen-Sprech-Tanz ein, mit dem sie sich nach einer Woche auf dem Hof von der Sommerschule verabschiedeten.

Claudia Keppler war begeistert, dass ihr Hof als erster im Landkreis Freudenstadt für die Sommerschule ausgewählt worden war. Sie hofft, dass auch künftig dieses vom Land finanzierte Angebot wieder auf ihrem Hof stattfinden wird. Die Kinder wurden täglich zwischen 8 und 15.30 Uhr betreut und anschließend mit dem Bus nach Hause gefahren. Am letzten Tag gab es einen gemeinsamen Abschluss mit den Eltern, bei dem die Schüler über ihre Erlebnisse berichteten und zeigten, was sie erlebt und auch gestaltet hatten.