Breitbandversorgung: Gemeinde stellt zunächst Zuschussantrag für Ober- und Unteriflingen

Schopfloch (ade). Der Schopflocher Gemeinderat hat am Donnerstagabend einstimmig befürwortet, dass die Gemeinde einen Zuschussantrag für die Förderung des innerörtlichen Breitbandausbaus in Ober- und Unteriflingen stellt.

Breitband sei ein wichtiges Zukunftsthema, führte Bürgermeister Klaas Klaassen aus – die Basis, "um unseren ländlichen Raum mit neuen Möglichkeiten zu versorgen". Selbst wenn in der Gemeinde die Versorgung derzeit gut sei – die Geschwindigkeiten würden in den kommenden Jahren viel höher werden, und die Breitbandverkabelung sei für die Zukunft wichtig.

Zum Status des innerörtlichen Ausbaus in Schopfloch sagte Matthias Nass vom für den Kreis planenden Ingenieurbüro Rala, dass man in den Startlöchern stehe. Wenn die Grobplanung für die Nahwärme stehe, dann fange man gleich mit der Planung für das Breitbandkabelnetz an. Relativ kurzfristig werde man dann eine Detailplanung für das für die Nahwärme zuständige Planungsbüro erstellen.

Konzentration auf sogenannte weiße Flecken

Entlang der Dornstetter und Horber Straße in Schopfloch besteht bereits ein Glasfasernetz der Firma Gasline, das laut Bürgermeister Klaas Klaassen angemietet wird. Dennoch müsse entlang der "Gasline"-Trasse parallel eine Leitung verlegt werden, da die bestehende nicht einfach mehrfach angezapft werden könne.

Die Backbone-Trasse des Landkreises Freudenstadt führe durch Oberiflingen und Unteriflingen, erklärte Nass. Die beiden Ortsteile seien aktuell gut versorgt. Deshalb müsse man sich im Förderantrag für den innerörtlichen Ausbau auf einzelne unterversorgte Gebäude – die sogenannten weißen Flecken auf der Karte – konzentrieren und für diese Förderanträge stellen. Für den Antrag, der für Einzelmaßnahmen gestellt werden soll, geht der Planer von einer Gesamtfördersumme in Höhe von 419 704 Euro aus. Die Gesamterschließungskosten für die "weißen Flecken" liegen laut Berechnung netto bei 590 982 Euro.

Matthias Nass listete zwei Möglichkeiten auf. Er empfahl die funktionelle Verfahrensweise. Dabei werden die Häuser gleich angefahren, sodass später nicht mehr aufgegraben werden muss. Im Gegensatz dazu wird beim minimalen Ausbau nur die Leitung in der Straße verlegt, und die Gebäude werden erst später angeschlossen. Das bedeutet, dass später für die Hausanschlüsse wieder aufgegraben werden muss. Beim funktionellen Ausbau hingegen können die Häuser über Glasverteiler am Straßenrand gleich mit angeschlossen werden. Um die Häuser mit anzuschließen, ist die Einwilligung der Eigentümer nötig.

In Zusammenhang mit dem Nahwärmenetz wies Gemeinderat Helmut Kugler darauf hin, dass manche Ober- und Unteriflinger noch Hoffnung hätten, dass in Bezug Nahwärme noch etwas komme. Sollte sich zeigen, dass sich "aufgrund einer gewissen Dynamik für Nahwärme" in Ober- und Unteriflingen etwas abzeichne, könne man noch reagieren, sagte Bürgermeister Klaas Klaassen.

Die Gesamtkosten für den Aufbau des Breitband-Ortsnetzes belaufen sich in Ober- und Unteriflingen auf rund 1,8 Millionen Euro und in Schopfloch auf rund 2,2 Millionen Euro. Das sei die Arbeitsgrundlage, informierte Bürgermeister Klaassen. Wenn die Fördermittel erst einmal genehmigt seien, werde man das weitere Vorgehen besprechen.