Eine Urkunde und eine Kinderbibel vom Württembergischen Evangelischen Landesverband für Kindergottesdienste bekamen die Mitarbeiter der Kinderkirche Schopfloch zum 100-jährigen Bestehen überreicht. Unser Bild zeigt (von links) Judith Kugler, Ute Kugler, Stefan Götz, Sabine Schwab und Pfarrer i. A. Günter Blatz. Foto: Ade Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Seit 1919 Arbeit im Kindern in den Gemeinden Schopfloch und Oberiflingen

Seit 100 Jahren gibt es in Schopfloch die Kinderkirche. Das Jubiläum wurde am dritten Adventssonntag im Gottesdienst in der Bartholomäuskirche gefeiert.

Schopfloch. Pfarrer i. A. Günter Blatz würdigte die Kinderkircharbeit und überreichte an die Mitarbeiter vom Württembergischen Evangelischen Landesverband für Kindergottesdienste eine Urkunde und eine Kinderbibel. Die Kinder boten im Jubiläumsgottesdienst ein Anspiel zur Weihnachtszeit.

In dem Anspiel zum Lied "Wisst ihr noch, wie es geschehen" wurde auf die Weihnachtsgeschichte eingegangen. Bereits am Freitag war das von Sabine Schwab, Ute Kugler, Judith Kugler und Stefan Götz einstudierte Stück im Pflegeheim auf dem Rödelsberg aufgeführt worden. Nach dem musikalischen Anspiel wurde bei einer Bilderpräsentation auf 100 Jahre Kinderkirche zurückgeblickt. Sabine Schwab erläuterte die Bilder. Dabei war auch eine Tabelle des Dekanats die aufzeigt, dass die Kinderkirchen in den Ortsteilen Oberiflingen und Schopfloch im Jahr 1919 gegründet wurden. Das älteste Bild der Kinderkirche Schopfloch stammte vom Juni 1935.

Die Bilderschau gab dann vor allem einen Rückblick auf viele Ausflüge und auf Krippenspiele. "Das war richtig beeindruckend", lobte Pfarrer Günter Blatz nach der Aufführung des Anspiels und dankte für den Einsatz. "Das ist schon etwas Besonderes. In vielen Kirchengemeinden gibt es keine Kinderkirche mehr", so Blatz und nahm daraufhin die Ehrung durch den Landesverband für Kindergottesdienst vor.

Im aktuellen Gemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinde Schopfloch werden interessante Fakten zur Historie der beiden Kinderkichen in Oberiflingen und Schopfloch erwähnt.

Laut Aufzeichnungen des Dekanats wurden die Kinderkirchen 1919 vermutlich vom damaligen Pfarrer Otto Rieger gegründet. In der Statistik ist vermerkt, dass der Pfarrer in beiden Gemeinden zusammen mit drei Helfern und zehn Helferinnen zusammen 185 Kinder betreute. Die Kinderkirchen fanden jeweils 14-tägig nach den Frühgottesdiensten statt.

Im Gemeindeboten vom Februar 1926 (Vorgänger des Gemeindebriefs) berichtete Pfarrer Birk von der Wichtigkeit der Arbeit mit Kindern. Auch wenn oft nur wenige Kinder da seien, so sehe man die Aufgaben auch noch nach 100 Jahren darin, den Kinder Gottes Wort nahe zu bringen und ihnen den Weg zu Jesus zu zeigen, heißt es im Gemeindebrief.

Kirche aus 100 Schokoriegeln

In den 100 Jahren haben sich laut Nachforschungen von Sabine Schwab wohl allein in Schopfloch mehr als 50 Männer und Frauen berufen gefühlt, die Geschichten des Alten und Neuen Testaments kindgemäß zu erzählen.

Von der Kirchengemeinde gab es eine aus 100 Schokoriegeln gebaute Kinderkirche. Pfarrer Blatz las aus dem Gratulationsschreiben des Landespfarrers für Kindergottesdienst, Frank Widmann, vor. Grüßen ließen auch die ehemaligen Pfarrer der Gesamtkirchengemeinde Oberiflingen, Ernst Misol, Hans-Martin Klink, Frieder Dietelbach und Cornelius Kuttler.

Nach dem Gottesdienst waren die Besucher zu einem Ständerling eingeladen. Ausgestellt waren dabei auch Erinnerungen wie frühere Kinderliederbücher oder Opferkassen.