Die Mitglieder des Vorstands der Teilnehmergemeinschaft Flurneuordnungsverfahren Schopfloch mit Bürgermeister Klaas Klaassen (links) und der Leitenden Ingenieurin Anita Schmitz (rechts). Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder Bote

Flurneuordnung: Verfahren kurz vor Abschluss / Teilnehmer erhalten Geld zurück

Das Flurneuordnungsverfahren Schopfloch steht kurz vor dem Abschluss. Die Teilnehmer erhalten Geld zurück.

Schopfloch. Daher hat der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft (TG) die am Verfahren Beteiligten und den Gemeinderat zu einer kleinen Abschlussfeier auf den Hof von Helmut Kugler eingeladen. Er ist Vorstandsvorsitzender der TG. Kugler sagte in seinem Grußwort, dass sich die Flurbereinigung sehr positiv auf Schopfloch ausgewirkt habe und er froh über deren Anordnung im Jahr 1989 gewesen sei.

Bürgermeister Klaas Klaassen zeigte sich ebenfalls erfreut über das Verfahren. "So konnten wichtige, neue Wegeverbindungen gebaut werden, die nicht nur von den Landwirten, sondern auch von Erholungssuchenden genutzt werden und somit einen Mehrwert für Schopfloch darstellen." Anita Schmitz, leitende Ingenieurin der Flurneuordnungsstelle, zeigte, was in dem Verfahren alles geleistet wurde. Die Flurbereinigung hatte ein klares Ziel: die eigentumsmäßig zersplitterten land- und forstwirtschaftliche Grundstücke so neu zusammenzufassen, dass sie sich besser bewirtschaften lassen, und durch Ergänzung des Wegenetzes besser zu erschließen. Landschaftsprägende Elemente wie Hecken, Schlehen, Streuobstwiesen, Trocken- und Feuchtbiotope sollten erhalten und weiterentwickelt werden.

Schnell seien sich Vorstand, Gemeinde und Flurneuordnungsstelle sowie zahlreiche Behörden einig gewesen, wie das künftige Wege- und Gewässernetz aussehen sollte. Zwischen 1993 und 1996 sei das Bauprogramm weitgehend abgeschlossen gewesen. Helmut Kugler ist mit den Betonspurwegen, die damals neu waren und als umweltfreundlich gelten, begeistert: "Diese sehen heute noch aus wie neu und werden noch eine ganze Weile halten." Auch die Rasengittersteine zur Wegbefestigung haben sich nach Meinung von Bürgermeister Klaassen als eine umweltfreundliche Alternative zu Schotterwegen in diesem Verfahren bewährt.

Außer den Wegen wurden Wassergräben neu angelegt, der Schlappbach renaturiert und Feuchtgebiete angelegt. Als ökologischen Ausgleich dafür wurden von 1993 bis 2011 insgesamt 3675 Sträucher und 878 Bäume, davon 820 Obstbäumen, gepflanzt. Auch an Freizeit- und Erholung wurde gedacht, teilt das Landratsamt mit. So wurden Sitzbänke aufgestellt, Fußwege angelegt, eine Schutzhütte gebaut und ein Brunnen gefasst. Nicht nur Landwirte haben von diesem Verfahren profitiert.

Flächen für Straßenbau

Verbessert worden sei durch die Flurbereinigung auch die Straßenführung. Plötzlich standen Flächen für die B 28 und die Kreisstraßen 4758 zwischen Unteriflingen und Neuneck, 4701 von Schopfloch nach Hörschweiler und die 4760 bei der Bäckerei Ziegler zur Verfügung. Dies komme den Pendlern zugute. Außerdem sei jetzt jedes Grundstück ans Wegenetz angeschlossen, alte Überfahrtsrechte und -lasten konnten gelöscht wurden. Der Vorstand der TG, die Gemeinde, der Verband der Teilnehmergemeinschaft (VTG) und die Flurbereinigungsbehörde bezeichneten die Zusammenarbeit als "eng und gut". Nur so sei es möglich gewesen, ein Verfahren in dieser Größenordnung umsetzen zu können. Anita Schmitz dankte den Vorstandsmitgliedern für die lange, ehrenamtliche Arbeit. Sie hätten in zahlreichen Stunden an der Planung und Bauausführung mitgewirkt. "Eine so lange ehrenamtliche Tätigkeit, bei der so viele verschiedene Interessen zu berücksichtigen sind, ist keine Selbstverständlichkeit", so Schmitz.

Die Vorstandsmitglieder erhielten Dankesurkunden des Landes. Mittlerweile sei das Verfahren auch finanziell abgerechnet. Es fiel günstiger aus als zunächst angenommen. Deshalb erhielten die Teilnehmer entsprechend ihrer zu viel gezahlten Beiträge Geld zurück. Dies liegt vor allem daran, dass die Gemeinde Schopfloch einen freiwilligen Beitrag geleistet hat, um die Teilnehmer finanziell zu entlasten. Das Verfahren wird 2019 endgültig abgeschlossen.