Setzen auf ein Nahwärmenetz in Schopfloch (von links): Gottfried Joos, Bürgermeister Klaas Klaassen, Christoph Kugler. Foto: Ade Foto: Schwarzwälder Bote

Energieversorgung: Ein Viertel der benötigten Anschlüsse für Schopflocher Nahwärmeversorgung fehlt noch

"Wir sind auf der Zielgeraden", sagt Gottfried Joos von der Arbeitsgruppe Energiewende Schopfloch. Zum Stand der anvisierten Nahwärmeversorgung informierten Bürgermeister Klaas Klaassen und von der Arbeitsgruppe Christoph Kugler und Joos in einem Pressegespräch.

Schopfloch. Im Januar war die Bürgerschaft zur geplanten Nahwärmeversorgung in der Halle in Schopfloch informiert worden. Mit 130 Anschlussnehmern waren Anfang August schon drei Viertel der nötigen Anschlüsse zusammen. Ein Viertel fehle noch, um das ausgereifte Konzept in Schopfloch auf wirtschaftlich gesunden Beinen verwirklichen zu können, sagt Gottfried Joos.

Die Gruppe sieht sich trotzdem kurz vor dem Ziel. "Wir sind zuversichtlich. Aber die Entscheidungshoheit liegt letztlich bei der Bürgerschaft", sagt Joos. Jetzt gehe es darum, weitere Schopflocher dazu zu bewegen, mitzumachen. Die große Herausforderung sei es, diejenigen zu bewegen, die abwarten wollen, ob die Nahwärme kommt, erklärt Joos.

Aus Erfahrungen wisse man, dass viele Unentschlossene oft warten, bis tatsächlich gebaut werde, und sich dann erst anmelden. Doch darauf könne man sich nicht verlassen. Jetzt gelte es, die restlichen 25 Prozent Anschlüsse bis Ende Oktober zusammenzubekommen. "Wir sind in der Verlängerung", sagt Bürgermeister Klaas Klaassen und unterstreicht: "Es wäre jammerschade, wenn es nicht klappen würde und man die Sache abbrechen müsste." Auch ist sich der Schultes sicher, dass die Nahwärme für die Gemeinde ein enormer Mehrwert sei und die Infrastruktur damit eine Aufwertung erhalte.

Das große ehrenamtliche Engagement der Arbeitsgruppe "zugunsten der Bürgerschaft" lobte Klaassen und dankte für den Einsatz. Gleichzeitig richtete der Schultes an alle Bürger die Bitte nachzudenken, ob ein Nahwärmeanschluss nicht eine Lösung wäre, die Zukunft habe. "Es muss ein Ruck durch Schopfloch gehen", sagt Klaassen. Als gute Sache sieht der Schultes den genossenschaftlichen Gedanken und würdigt: "Ein Projekt von Bürgern für Bürger" mit dem Ziel, die Mitglieder mit günstiger Energie zu versorgen.

Ebenso wirft Klaassen den Umweltgedanken mit ein – man wäre bei der Nahwärme mit dem angestrebten Konzept weitestgehend CO 2-neutral. Zudem werden mit den Aufgrab- und Verlegarbeiten für Nahwärme und Glasfaser gleich zwei zukunftsträchtige Dinge kombiniert, sagt Joos. Hier könne ein wirklicher Vorteil entstehen, ist er sich sicher.

Interessenten können sich für Informationen bei den Mitglieder des Arbeitskreises Energiewende melden und informieren oder einen Vertrag abschließen. Hier beraten unter anderen Christoph Kugler, Helmut Kugler, Markus Kugler und Hans-Peter Acker. Das Konzept sieht ein Heizwerk mit einer Hackschnitzelanlage im Randbereich der Erddeponie Bräunleshalde vor. Von dort wird die Wärme über gedämmte Stahlrohre in die Häuser geleitet. Am Deponiehang ist zudem eine etwa 9000 Quadratmeter große Solaranlage im Plan. Dadurch würden etwa 20 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs abgedeckt. Im Sommer soll die Wärmeversorgung komplett über Solar erfolgen. Als weiterer Energiebringer kann die Pelletsanlage im Schulzentrum Schopfloch, falls diese ans Netz angeschlossen wird, dienen. Für Notfall und Spitzenlast ist noch eine Ölheizung da.