Beim Wiesentäler Wasserlauf stehen Spaß und gute Laune im Vordergrund. Gelaufen sind die 360 Teilnehmer für den guten Zweck, nämlich für Wasserprojekte in Kamerun.
Es ist kurz vor 12 Uhr: Einige sportlich gekleidete Kinder und Frauen blicken bei der Kleingartenanlage Bremt in Schopfheim erwartungsvoll über die Metallbrücke hinüber ans andere Wieseufer. Es sind Kinder der Grundschule Fahrnau mit ihren Müttern und Lehrerinnen, die sich dort versammelt haben. Sie wollen sich ein Stück weit dem elften Wiesentäler Wasserlauf anschließen. Vier Stunden zuvor sind die ersten Läufer auf dem Feldberg an der Quelle des Flusses gestartet.
Kein Wettlauf
„Der Wiesenlauf ist kein Wettlauf. Es geht um Spaß und gute Laune“, erklärt Schulleiterin Claudia Ströble. Jeder meldet sich für die Etappen an, die er für sich selbst für machbar hält. Einige der Grundschüler sind mit ihren Eltern in Hausen gestartet, während die anderen an der Fahrnauer Brücke zunehmend ungeduldig auf ihren Einsatz warten.
Gemeinsam Wege laufen
Im Pulk wollen sie alle gemeinsam den Weg zur Schopfheimer Feuerwehr zurücklegen, eine der sechs Verpflegungsstationen auf der insgesamt 59 Kilometer langen Strecke bis zur Wiesemündung in Basel. Immerhin 55 Personen haben sich für den kompletten Wasserlauf angemeldet. Derweil müssen die Grundschüler aus Fahrnau auf den Pulk für ihre Etappe weiter warten. Gegen 12.15 Uhr macht eine frustrierende Nachricht die Runde: „Sie sind noch in Hausen“ Immerhin lässt sich nun die verbleibende Wartezeit einschätzen. Um diese zu verkürzen, hat sich Familie Vogt ans andere Wieseufer begeben. Auch dort können es die Schwestern Rosalie (8) und Elin (5) kaum erwarten. Rosalie hat vor zwei Jahren schon einmal mitgemacht. Damit hat sie ihre jüngere Schwester nachhaltig beeindruckt, die nun endlich auch mitlaufen will. Endlich tauchen die Läufer am Horizont auf.
360 Personen sind angemeldet, darunter auch 80 Schüler mit ihren Eltern. Das seien relativ wenig Schüler, erklärt Jürgen Ekert vom fünfköpfigen Orga-Team. Dass bei früheren Läufen auch schon dreimal so viele Kinder am Start waren, erklärt er sich mit den Osterferien und der Kommunion, die an diesem Wochenende für viele ansteht. Dennoch zeigt sich Ekert zufrieden: „Die Stimmung ist gut, viele waren schon mehrfach dabei und auch die Spendensumme entwickelt sich in die richtige Richtung“, freut er sich über den Lauf, der mittlerweile bei der Schopfheimer Versorgungsstation im Hof der Feuerwehr angekommen ist. „Einige Läufer zahlen mehr als den obligatorischen Euro pro gelaufenem Kilometer. Andere spenden, damit sie erst gar nicht laufen müssen“, sagt Ekert. Hinzu kommen die Gelder von Sponsoren.
Wetter spielt mit
Auch das Wetter spielt mit: Nach einem kühlen Auftakt am frühen Morgen auf dem Feldberg ist es geradezu ideal: weder zu warm noch zu kalt und trocken. „Es geht um die Gemeinschaft“, betont auch Ekert. Dafür sorgen beim Lauf die „Pacemaker“, die das Tempo auf sechseinhalb Minuten pro Kilometer drosseln. Da bleibt noch Luft für Gespräche und mancher hängt spontan eine weitere Etappe dran.
Mit dem Wasserlauf werden Wasserprojekte in Kamerun unterstützt. Ein Reservoir in Dikome wird erweitert, ein weiteres in Lokando neu aufgebaut. Gegen 13 Uhr macht sich der Pulk von Versorgungsstation wieder auf den Weg. Locker geht es weiter die Wiese hinab bis zu ihrer Mündung in Basel.