Der Nabu will die Ausbreitung des Japanischen Staudenknöterichs eindämmen. Für seine Aktionen sucht er noch Freiwillige.
Zum landesweiten „Tag der Artenvielfalt“ hat der Naturschutzbund (Nabu) Lörrach am Wieseufer in Schopfheim kürzlich eine Aktion zur Bekämpfung des Japanischen Staudenknöterichs gestartet. Wie schweißtreibend Artenschutz sein kann, zeigte sich am Aktionstag, denn die acht Nabu-Freiwilligen rückten dem Japanknöterich unter praller Sonne auf die Pelle. Sie rissen dicke Stängel und verholzte Wurzelballen aus dem Boden und schichteten die Pflanzen vorsichtig auf, teilt der Nabu Lörrach mit.
Verbreitung eindämmen
Schließlich galt es zu verhindern, dass die dicken Strünke Blühpflanzen zerdrücken oder sich wieder verwurzeln können. Auch sollten sie keinesfalls in die Wiese geweht werden, um sich nicht flussabwärts weiter zu verbreiten. Am Ende war ein ausgedehnter Streifen entlang des Hochwasserdamms am Würth-Gelände zwischen Langenau und Schopfheim frei geräumt. Die Pflanzenreste trocknen nun in der Sonne und werden nach und nach zerfallen, teilt der Nabu Lörrach mit. Bei regelmäßiger Pflege des Areals könnten insektenfreundliche Blühpflanzen wieder eine Chance bekommen.
Rein optisch kommt der Knöterich mit seinem üppigen Grün zwar ansprechend daher, doch es handelt sich dabei um eine eingewanderte (invasive) Art, die vor rund 200 Jahren aus Asien nach Europa gebracht wurde und dort die heimische Flora verdrängt.
Verschmähte Futterpflanze
Als Futterpflanze sollte der Japanknöterich ursprünglich Wild- und Nutztieren in Forst- und Landwirtschaft dienen. Die Rechnung sei allerdings nicht aufgegangen, denn er wird von den Säugetieren verschmäht und überwuchert nun in vielen Ländern, Städten und Gemeinden riesige Flächen und bildet Büsche sowie ganze Wälder. Auch kalte Winter können ihm nicht viel anhaben, heißt es in der Mitteilung weiter. Leidtragende sind heimische Pflanzen, die überwuchert werden, sowie Bienen- und Schmetterlingsarten, die auf diese Pflanzen spezialisiert sind.
Auf die Gefahren hinweisen
„Werden die Futterpflanzen verdrängt, finden viele unserer Insekten kaum noch Nahrung“, wird Eva Althof vom Nabu-Vorstand. Mit ihrer Aktion will die Naturschutzorganisation auf die Gefahren des Japanknöterichs hinweisen. Zudem sucht der Nabu Lörrach noch Freiwillige für weitere Aktionen.
Die nächsten Termine in Schopfheim sind am 29. Juni und 13. Juli, jeweils von 9 bis 11 Uhr sowie am 5., 12. und 19. August, jeweils von 18 bis 20 Uhr. Die Aktion ist auch für Familien mit Kindern geeignet, die unter der Leitung von Eva Althof, Diplom-Biologin mit naturpädagogischer Erfahrung, Wissenswertes über Insekten und Pflanzen lernen können.
Anmeldung erbeten per E-Mail: eva.althof@NABU-loerrach.de