Bei den „Fröhlichen Ruheständlern“ weckte Monika Luise Haller Erinnerungen an die Kindheit.
Drei Markgräfler Figuren verkörpert Monika Luise Haller aus Lörrach-Brombach mit dem „Waschwiib“ aus Lörrach, der „Webfrau“ aus Schopfheim und der „Hafner Luis“ aus Kandern. Zudem engagiert sie sich bei Vorführungen des traditionellen Handwerks auf dem Schneiderhof in Kirchhausen. Und immer sind echte Requisiten aus vergangenen Zeiten dabei.
„Weisch no?“
So begeisterte die Schauspielerin und Erzählerin, passend gekleidet als Waschfrau, die rund 50 Besucher im evangelischen Gemeindehaus beim monatlichen Treff der „Fröhlichen Ruheständler“.
Gleich ihre ersten Worte mit „Weisch no?“ und „unsereins hat immer etwas zu schaffe un zu schwätze“ versetzten in die Zeit vor fast 100 Jahren. Monika Haller wuchs in Brombach am Kanal und Waschhüsli als Einzelkind unter einem Dach mit vier Generationen auf. Mit ihrem zweiten Vornamen Luise konnte sie sich lange nicht anfreunden, denn in der Schule wurde sie von den Klassenkameraden als „Luisle“ gehänselt. Erst in reiferen Jahren wurde sie stolz auf ihren Namen, denn er war der Großherzogin von Baden gewidmet, einer starken Frau. Die waschechte Brombacherin verriet, dass sie eine besondere Beziehung zur Heimat im Markgräflerland habe, da sie wie Johann Peter Hebel am 10. Mai Geburtstag hat.
Immer wieder holte Haller Gegenstände aus ihrem großen Korb, zu denen sie Geschichten aus dem Leben erzählte. Ein Kochlöffel habe ihr beim Spielen als Steuerknüppel gedient. Die Zinkbadewanne als Auto brachte die Kinder nach Gupf oder Straßburg.
Beifall und Heiterkeit
Wie ein roter Faden zog sich das Waschen durch die Erzählungen: Am Sonntag habe man die Schmutzwäsche eingeweicht und Seifenflocken geraspelt. Am Montag wurden die Kleidungsstücke gekocht, geschwenkt und aufgehängt. Haller erinnerte auch an ein Brombacher Original, ihren Onkel, den „Meier Karl, “ der den Dorfmuni versorgte.
Alte Geräte wie Hobel, Wiegemesser und Kardanblume führte sie vor und zeigte Unterwäsche von der Uroma bis zum Baby. Ihre Geschichten aus früheren Zeiten wurden mit viel Beifall und großer Heiterkeit aufgenommen.