Thomas Kraft (stehend) im Gespräch mit einer potenziellen Kundin. Foto: Christoph Schennen

Der Dorfflohmarkt in Eichen war gut besucht. Bürger verkauften Geschirr, Werkzeuge und Kleidung.

Der achte Dorfflohmarkt hat am Samstag zahlreiche Besucher nach Eichen gelockt. 47 Stände boten eine Auswahl, die von gebrauchten Büchern über Geschirr bis zu Werkzeugen reichte.

 

Wiebke Gorksi hatte ihren Stand vor der Hülschematthalle aufgebaut. Ihre Kinder und ihre Mutter sind mit nach Eichen gekommen. Die Kinder haben Freunde im Dorf und während sie diese besuchen, verkauft Gorski unter anderem Spiele und Barbie-Puppen, die ihr die Schwiegereltern noch schnell gebracht haben, weil sie sie zu Hause vergessen hat. Auf einer Decke präsentieren die Zwillinge Anna und Lara Knüppel Spielzeugfiguren, Puzzles und Puppen, die sie nicht mehr gebrauchen können.

Viele Auswärtige

Wer durch Eichen läuft, findet an zahlreichen Häusern Verkaufsstände. Stephanie Oswald hat festgestellt, dass morgens die Profis kommen und nach dem Frühstück diejenigen, die Zeit haben. „Es gibt auch viele Auswärtige, die zum Flohmarkt kommen“, stellt sie fest. Direkt neben Oswalds Stand findet man den von Margot Mäder, die mittwochs und samstags auf dem Schopfheimer Wochenmarkt ihre Ware verkauf, zum Beispiel Saft von ihren eigenen Äpfeln. „Heute habe ich meine Kundschaft nach Eichen gelockt“, sagt die Frau, die gerne backt und an deren Stand es Quittensaft gibt. Kiara Thanei verkauft vor der Hülschematthalle T- und Sweat-Shirts, Jogginghosen und Socken für Kinder. Ihr Großmutter Romy Thanei, eine Wehrerin, betreut ihren Stand, wenn die Enkeltocher sich was zu essen holen will – Familien-Teamwork eben. Gegenüber vom Museum, das ebenfalls geöffnet hat, hat Thomas Kraft seinen Stand aufgebaut. In Eichen wohnt eine Schwester seiner Frau. „Das Geschäft läuft“, sagt der Fahrnauer. Die Ware– darunter auch Werkzeuge und landwirtschaftliche Geräte – stammt von der Haushaltsauflösung des verstorbenen Vaters seiner Frau.

Für Mittagessen ist gesorgt

Wer vom Museum Richtung Halle läuft, stößt auf den Stand vom Max Schneider, der seine Handharmonikas loswerden will. Die meisten Leute kommen zu ihm aber, weil er mit seinem Kollegen Udo aus Franken Bratwürste und Burger grillt, die er dann zwischen zwei Brötchenhälften klemmt.

Auch Heidi Tschamber ist es zu langweilig, sieben Stunden nur hinter ihrem Stand zu sitzen. Sie hat ihre Boskoop-Äpfel aus ihrem Garten geerntet und brät sie teigummantelt in ihrer Pfanne. Ihre Apfelküchli schmecken ausgezeichnet.

„Wir haben’s uns verdient“

Das kann man auch vom Flammkuchen sagen, der vor der Halle angeboten wird. Dort gibt es zu günstigen Preisen am Stand der Vereinsgemeinschaft auch Pommes frites und Grillwurst. Und auch Flohmarkt-Organisatorin Katrin Wasmer ist dort zu finden. Sie freut sich, dass der Eichener Flohmarkt in all den Jahren immer Wetterglück hatte – Mitveranstalter Günther Jenisch hat die Erklärung parat: „Das ist so, weil wir es verdient haben“, schmunzelt er. Die kündigen an, dass es wahrscheinlich auch nächstes Jahr wieder einen Flohmarkt im Dorf geben wird.

Ortsvorsteher Rudolf Wasmer betont, dass die Stadt den Flohmarkt „wohlwollend begleitet“. Die Stimmung sei gut und die Breitband-Baustellen im Dorf hätten zu keinem Verkehrschaos geführt. Alles bestens also. Die Überschüsse der Veranstaltung – jeder Teilnehmer zahlt eine Standgebühr von zehn Euro – fließen in die Dorfkasse.