In Tracht präsentiert sich der Musikverein-Kurkapelle Schonach bei seinem Aufenthalt in Plescop. Foto: Kurkapelle

Begeistert kehrte die 30-köpfige Schonacher Reisegruppe, bestehend aus Musikern der Kurkapelle Schonach und weiteren Familien aus der Heimatgemeinde, kürzlich aus Plescop in der Bretagne zurück. Hinter ihnen lagen fünf Tage voller Erlebnisse und Emotionen.

Schonach/Plescop - Herzlich wurde die Schonacher Gruppe von ihren insgesamt 17 Gastfamilien am Bahnhof in Plescop empfangen. Nach einem kurzen Kennenlernen der Familie begann das Programm mit einem Empfang im Rathaus von Plescop. Ein riesiges von den Gastfamilien zubereitetes Buffet lokaler Spezialitäten krönte einen Abend, bei dem sich beide Gemeinden vorstellten und sowohl der Bürgermeister von Plescop, Loïc Le Trionnaire, als auch Lukas Duffner, zweiter Vorsitzender des Musikvereins, mit kurzen Ansprachen ihre Freude über das gegenseitige Kennenlernen ausdrückten. Moderiert und simultan übersetzt wurde dieser sowie alle anderen Programmpunkte von der Schonacher Musikerin Hannah Kimmig, die seit Juli 2022 ein Praktikum in der Gemeinde Plescop absolviert.

Zwei Tage waren ganz mit dem Kennenlernen von Land und Leuten ausgefüllt: Zunächst stand ein Ausflug mit den Gastfamilien nach Locmariaquer zum Besichtigen der schönen alten Stadt am Golf von Morbihan sowie der Megalithen auf dem Programm. Ein erster Höhepunkt war das von den Franzosen bereitete "Pique-nique" am Meer: Ein Buffet mit fangfrischen Austern, Langusten, Garnelen und Muscheln wurde blitzschnell aufgebaut. Den zunächst teilweise skeptischen Schwarzwäldern wurde dann gezeigt, wie man all diese maritimen Köstlichkeiten fachgerecht von Schalen und Gehäusen befreit und genießt. Eine Gaudi und ein Gaumenschmaus, den so schnell keiner vergessen wird.

Schöner Sandstrand lockt

Anschließend ging es nach Carnac, wo nicht nur Megalithen, sondern vor allem auch der schöne Sandstrand lockten. Einige der Schwarzwälder Gäste scheuten trotz durchwachsenen Wetters nicht den Sprung in den Atlantik. Eine abendliche Musikprobe rundete den ersten tollen Tag ab.

Eine mehrstündige Bootsfahrt über den Golf von Morbihan offenbarte am Freitag die wunderschönen Seiten der Region: Austernbänke, Strände, Inseln, alte Kirchen und Dörfer und vor allem die starken Strömungen beim Übergang ins offene Meer beeindruckten immer wieder. Die Stadt Vannes wurde anschließend in Gruppen erkundet, bevor es bei einem "Crêpeabend mit Musik und bretonischem Tanz" wieder abenteuerlich wurde: Eine dreiköpfige Musikgruppe, begleitet von vier Tänzerinnen und Tänzern, führte durch den gelungenen Abend, bei dem fast ununterbrochen bretonische Kreistänze mit den begeisterten deutschen Gästen zelebriert wurden. Die typisch bretonischen Galette (Buchweizen-Crêpes mit pikanter Füllung) sowie klassisch süße Crêpes, Cidre und Wein aus der Region wurden genossen, und es wurde ausgelassen gefeiert.

Kurkapelle beteiligt sich an Programm

Am Samstag dann der Höhepunkt des Programms: das Festival "Happy Culture", bei dem in ganz Plescop an verschiedenen Orten Ausstellungen und auch Konzerte und Tanzvorführungen stattfanden. Auch der Musikverein Kurkapelle Schonach war Teil des Programms: nachmittags wurde - begleitet durch vier Schonacherinnen in der heimischen Tracht - musizierend durch Plescop marschiert.

Abends versammelten sich dann alle Gastfamilien sowie etwa 200 weitere Zuhörer beim ehemaligen Herrenhaus St.Lucus, um dem Konzert des Musikvereins in wildromantischer Atmosphäre an einem wunderschön lauen Sommerabend zu lauschen. Ein Wiedersehen im kommenden Jahr in Schonach mit einer weiteren Musikgruppe des Abends ist bereits angedacht. Auch den Abschlussreden der französischen Organisatoren und der Gäste konnte man entnehmen: Hier waren durch gemeinsame Begegnungen viele Freundschaften entstanden, die gerade in der heutigen Zeit so wichtig für den Zusammenhalt in Europa sind.

Abschied fällt schwer

So fiel der Abschied am Sonntag allen schwer, und man trat die 1000 Kilometer lange Heimreise erschöpft, aber sehr zufrieden an, in der Hoffnung, dass man sich bald im Schwarzwald wiedersehen wird. Einen großen Dank möchte die Reisegruppe nicht nur ihren Gastgebern, sondern auch dem deutsch- französischen Bürgerfonds (www.buergerfonds.eu) aussprechen, ohne dessen Unterstützung die Reise nicht hätte finanziert werden können.