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Schonach legt große Hoffnung in Mitgliedschaft bei Hochschwarzwald Tourismus GmbH

Lena Fenner war in der jüngsten Gemeinderatssitzung zu Besuch. Die Geschäftsführerin der Ferienland GmbH hatte die Übernachtungszahlen des gesamten Ferienlands und speziell für Schonach im Gepäck.

Schonach. Das Jahr 2019 bescherte dem Tourismus ein Minus, die Ankünfte sanken von 20 222 im Vorjahr auf 20 145. Dementsprechend sanken auch die Übernachtungszahlen von 105 238 auf 103 222, jeweils inklusive der Jahreskurtaxen-Karten. Erklärbar sei das vor allem durch die zurückgehenden Zahlen an Betten. Boten die Gastgeber in Schonach 2016 noch 1826 Betten an, waren es 2019 nur noch 1520. Nach wie vor gibt es die meisten Angebote im Bereich Ferienwohnungen, aber auch die seien stark zurückgegangen. In der Bettenstruktur, nämlich von 1013 im Jahr 2016 auf nur noch 750 im Jahr 2019.

Verweildauer wird offenbar immer kürzer

Im gesamten Bereich des Ferienlands stiegen zwar die Ankünfte von 94 066 in 2018 auf 97 263 im Jahr 2019, die Zahl der Übernachtungen jedoch sank, ein Indiz dafür, dass die Verweildauer immer kürzer werde. Allerdings, so stelle Fenner fest, liege man im Ferienland mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 3,17 Tagen noch über dem Mittelwert des gesamten Schwarzwalds.

Auch über den Beitritt des Ferienlands zur Hochschwarzwald-Tourismus-GmbH hatte Fenner Neuigkeiten dabei. Nachdem alle vier Mitgliedsgemeinden dem Beitritt zugestimmt hatten, machte sich das Team des Ferienlands an die Arbeit, um den Beitritt zum 1. Januar 2021 realisieren zu können. So geht es um die Anpassung der Corporate Identity (CI), um den Zugang zum Buchungssystem und die Erstellung des Unterkünfte-Prospekts. Auch um die Akquise von Leistungsträgern zum Beitritt der Hochschwarzwald-Card werde man sich noch kümmern. Die neuen Ortseingangsschilder, die die vier Gemeinden dann als Mitglied der HTG kennzeichnen, sollen im Januar 2021 installiert werden.

Bürgermeister Jörg Frey zeigte sich mit den Übernachtungszahlen nicht zufrieden, auch wenn man den Grund dafür, den Rückgang des Bettenangebotes, kenne. Dankbar und froh sei er dagegen, dass das Ferienland nun endlich in die HTG übergehe.

Herbert Fehrenbach (CDU) wollte wissen, wie es denn mit dem Verein Ferienland weitergehen werde. Dazu, so Frey, werde es in Kürze Informationen geben.

Kaltenbach: Rückgang nicht einfach hinnehmen

Bernd Kaltenbach (CDU) wollte von Lena Fenner wissen, ob sich feststellen lasse, wie viele Gäste man aufgrund zu weniger Betten abweisen müsse. "Wenn sich da zeigt, dass es doch einige sind, wäre das vielleicht ein Ansporn für so manch einen, sich über Gästezimmer oder Ferienwohnungen wieder Gedanken zu machen."

Das sei ein guter Gedanke, lobte Fenner, allerdings würden dazu Zahlen fehlen, weil die Buchungen ja direkt über den Gastegeber gehen würden. Ob die Zahlen wohl auf freiwilliger Basis von den Vermietern erhältlich wären, überlegte Kaltenbach. Insgesamt sollte man den Rückgang an Übernachtungsmöglichkeiten nicht einfach hinnehmen, sondern Anreize schaffen.

Lena Fenner erklärte, dass man mit dem Beitritt zur HTG jetzt ganz andere Möglichkeiten habe. "Da gibt es dann viele Anreize, insgesamt glaube ich, dass wir dort in guten Händen sind", zeigte sie sich optimistisch.