Schnelles Internet: "..., wenn man das Netz ansieht", sagt der Innenminister bei der Inbetriebnahme

Von Claudius Eberl

Schonach. Am Samstag war es endlich soweit: Das kreisweite Glasfasernetz wurde freigeschalten! Zum Festakt für das wichtige Ereignis war einiges an Politikprominenz nach Schonach gekommen. EU-Kommissar Günther Oettinger, der neue Innenminister Thomas Strobl, Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei, die Landtagsabgeordneten Martina Braun und Karl Rombach und zahlreiche Bürgermeister und Ortsvorsteher des Kreises wollten sich das Ereignis nicht entgehen lassen.

Und so schnitt man gemeinsam das Band vor dem kleinen, unscheinbaren Technikstandort hinter dem Haus des Gastes gemeinsam durch und übergab diesen seiner Funktion. Anschließend ging es im Haus des Gastes weiter.

Dank für sein Kommen, aber auch für seine Bemühungen für die Digitalisierung gerade im ländlichen Raum, sprach dort Bürgermeister Frey in seiner Begrüßung an Günther Oettinger aus und erinnerte daran, dass dieser vor genau zehn Jahren zuletzt in Schonach gewesen sei – damals als Ministerpräsident beim Empfang von Olympiasieger Georg Hettich. Natürlich begrüßte er auch die weiteren Gäste herzlich, darunter mittlerweile auch viele Bürger und Vertreter von Industrie, Handwerk und Gemeinderat.

Landrat Sven Hinterseh betonte zum kreisweiten Glasfasernetz, dass die neue digitale Infrastruktur eine wichtige Lebensader für den Kreis und deren Bewohner sei. Er ging auch auf die Hintergründe zu den Planungen und Umsetzungen des Netzes ein und verriet, dass Schonachs Bürgermeister beim ersten Baggerstoß in Schonach, im September 2014, schon ganz ungeduldig gewesen sei und gefordert habe, "der geplante Bau müsse schneller als in den geplanten zwei Jahren abgeschlossen sein". "Herr Frey, das haben wir erreicht", schloss Hinterseh zufrieden.

Günther Oettinger, EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, sprach von der Notwendigkeit, den Bau schneller Datenautobahnen voranzutreiben. Der Datentransportbedarf steige enorm und dazu brauche man alle nötigen Infrastrukturen. Wenn es um künftige Investitionen in Sachen schnelles Netz geht, forderte er, lieber mal ein Schlagloch als ein Funkloch zu akzeptieren. "Sie stiften Zukunft in einem wundervollen Landkreis", schloss er seine Rede.

Innenminister Thomas Strobl stellte klar, dass man keine zugewachsene Schwarzwaldtäler haben wolle, sondern schnelles Internet für alle. Man habe das mit dem Telefonkabel geschafft, man werde das auch mit dem Glasfaserkabel schaffen, sagte er voraus. Heutzutage müsse man nicht in einer Weltstadt sitzen, um ein globales Unternehmen zu gründen, ein Laptop und schnelles Internet würden reichen, dafür gäbe es genügend Beispiele. "Schonach ist wie Stuttgart, wenn man das Netz ansieht – Sie haben nun auch schnelles Internet", konstatierte Strobl und ergänzte zur Erheiterung der Schonacher und Gäste: "Nur, dass es hier schöner ist...".

Felix Stiegeler von der gleichnamigen Betreiberfirma des kreiseigenen Netzes erläuterte noch Details zu seiner Firma, dem Bau des Netzes und die zukünftigen Pläne.

Dann war es endlich soweit: der große, rote Knopf auf der Bühne des Haus des Gastes wurde gedrückt und auf der Leinwand war zu sehen, wie unter Feuerwerk die bereits betriebsbereiten Netze aufleuchteten.

Nach dem offiziellen Start des Glasfasernetzes trugen sich Günther Oettinger und Thomas Strobl in das Goldene Buch der Gemeinde Schonach ein. Die Besucher hatten derweil Zeit, sich bei den zahlreich vor Ort anwesenden Mitarbeitern der Firma Stiegeler über Funktion, Möglichkeiten und Anschluss am Glasfasernetz zu informieren.

Für die beiden Politiker hatte Frey noch ein kleines Geschenk: Ein Werkzeug-Set der heimischen Firma Wiha soll sie an ihren Besuch im Schwarzwald erinnern.