Am Weltcupwochenende in Schonach feuern tausende kleine und große Fans die Weltelite in der Nordischen Kombination kräftig an. Foto: Schwarzwälder Bote

Nordische Kombination: Österreicher gewinnt Schwarzwaldpokal und Norweger das Weltcupfinale. 

Schonach - Der Wettergott muss ein Schonacher sein: Geglaubt hätte das beim Weltuntergangswetter mit Dauerregen und Sturm am Freitag wohl niemand – am Samstag herrschten jedoch nahezu ideale Wetterbedingungen für die 53. Auflage des Schwarzwaldpokals.

Am Morgen sah es noch etwas trüber aus, der Himmel an der Langenwaldschanze war wolkenverhangen, ab und zu regnete es etwas. Die Zuschauer hatten aber Vertrauen. Sie strömten schon zum Probedurchgang um 10 Uhr an die Wettkampfstätte. Zum Start des Wertungsdurchgangs wurde das Wetter besser und mittlerweile waren es wohl rund 4000 Zuschauer, die den Schanzenauslauf säumten und einiges geboten bekamen.

Es windete zwar an der Schanze, aber beide Sprungdurchgänge konnten, wie der provisorische Wertungsdurchgang zuvor, ohne Probleme durchgezogen werden. Die Flüge der Weltelite in der Nordischen Kombination gingen weit hinunter. Ausrufezeichen setzten Jarl Magnus Riiber mit 108 Metern, Bernhard Gruber mit 106 Metern und Watabe Yoshito mit 105,5 Metern. Die Stimmung der Fans an der Schanze konnte sich mit der Leistung der Athleten messen – sie war grandios.

Tausende Zuschauer

Nach dem vielversprechenden Springen zog der Tross durch den Wald hinauf in den Wittenbach und wurde dort von strahlendem Sonnenschein empfangen. Der ließ auch den starken Wind mehr als erträglich machen. Knapp drei Stunden bis zum finalen Langlauf mussten überbrückt werden. Das war aber kein Problem. Zum Essen und Trinken gab es genug und das Stadion-TV mit Schneefest ließ wahrlich keine Langeweile aufkommen. Aline Rotter-Focken und Stefan Mayr unterhielten die Gäste mit Hintergrundwissen, Interviews, Filmen und vielem mehr. So stellte man beispielsweise Lotto-BW als einen der vielen Sponsoren vor. Ein längerer Filmbeitrag befasste sich mit dem Schwarzwälder Kombinierer Fabian Rießle vom SZ Breitnau und seiner Lebensgefährtin, der für das Skiteam Schonach-Rohrhardsberg startenden Langläuferin Sandra Ringwald. Interviews wurden mit Alfons Hörmann, Chef des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), Abordnungen der Organisationskomitees der Weltcups im französischen Chaux Neuve und Lathi geführt, aber auch mit Alfred und Barbara Rießle, den Eltern von Fabian Rießle.

Die Zeit verging wie im Flug. Es war kurz vor 15 Uhr, der finale Langlauf rückte näher. Mit viel Applaus wurden die Athleten im Startbereich begrüßt und mit Anfeuerungsrufen auf die Strecke geschickt. Die war mit zahlreichen Zuschauern gesäumt, vor allem an den Anstiegen, um dort die Sportler förmlich hinauf zu schreien. Auch die Tribünen im Stadion waren voll mit Zuschauern, es dürften insgesamt an die 6000 gewesen sein.

Begehrte Trophäe

Nach einem spannenden Langlauf war die Sensation perfekt: Der Österreicher Bernhard Gruber, mit 36 Jahren einer der Senioren im Feld, holte sich zum ersten Mal den begehrten Schwarzwaldpokal. Bei der Siegerehrung bekam er die bronzene Trophäe aus den Händen des Organisationschefs und Skiclub-Vorsitzenden Gunter Schuster. Es gratulierten auch Minister Guido Wolf, DOSB-Chef Alfons Hörmann, Vizepräsident des Deutschen Skiververbands (DSV) Tobias Angerer und Schonachs Bürgermeister Jörg Frey.

Das Wetterglück für die Schonacher war wohl mit dem tollen Wettkampf am Samstag aufgebraucht. Zwar strahlte am Sonntagmorgen noch die Sonne, an der Schanze aber blies der Wind mit bis zu neun Metern pro Sekunde. Zuerst wurde der Probedurchgang abgesagt, dann, kurz nach 11 Uhr, entschied die Jury, auch die beiden Wertungsdurchgänge zu streichen. Die rund 5000 Zuschauer waren enttäuscht, aber glücklicherweise hatte der provisorische Wertungsdurchgang bereits am Samstag stattgefunden, dem abschließenden Langlauf stand also nichts mehr im Weg.

So zog der Tross schon früher in den Wittenbach. Dort wurden die Gäste wieder durch das Stadion-TV bestens unterhalten. Indes zog der Himmel zu, und pünktlich zum Start des abschließenden Langlaufs fing es erneut an heftig zu regnen, nach dem Rennen schneite es sogar. Die Zuschauer ließen sich jedoch nicht unterkriegen und feuerten die Athleten lautstark an. Am Ende hatte der Norweger Jarl Magnus Riiber, die Nase vorne, sicherte sich seinen 12. Weltcup-Sieg der Saison und stellte somit den Rekord des Finnen Hannu Manninen ein.