FDP-Bundestagsmitglied Marcel Klinge (von links) mit Wilfried und Wilhelm Hahn bei der Wiha Fertigungsbesichtigung in Schonach.Foto: Wiha Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: FDP-Bundestagsmitglied Marcel Klinge im Gespräch mit den Geschäftsführern

Schonach. Die Gelegenheit beim Schopfe packen und sich für den deutschen Mittelstand stark machen. So nahmen es sich Wilfried und Wilhelm Hahn, Geschäftsführer des Handwerkzeugherstellers Wiha vor und empfingen gerne den FDP-Bundestagsabgeordneten Marcel Klinge am Schonacher Unternehmens-Stammsitz.

Wirtschafts-Folgen im Blick

Klinge ergriff die Chance, sich fern des politischen Podiums, einen Eindruck am Beispiel von Wiha zu verschaffen, mit welchen Themen und Herausforderungen mittelständische Unternehmen im ländlichen Raum derzeit rund um die Covid-19-Krise, aber auch generell beschäftigt sind.

An vielschichtigem Gesprächsstoff und Diskussionspunkten mangelte es während des Besuchs des Wirtschaftspolitikers der FDP-Fraktion und Bundestagsmitglied in Schonach nicht.

Im Mittelpunkt der Agenda standen natürlich die bereits spürbaren wie noch zu erwartenden kurz- und mittelfristigen Folgen der Corona-Krise für das Unternehmen selbst, genauso wie für die gesamte Wirtschaftsregion.

"Der ganze Schwarzwald-Baar-Kreis ist mit seiner starken lokalen Industriestruktur in hoher Abhängigkeit zur Automobilindustrie und zum Maschinenbau sicher erheblich betroffen. Auch an Wiha geht diese weltweite Krise natürlich nicht spurlos vorbei", so die Geschäftsführung. "Wir schöpfen jedoch aus einem ganzen Repertoire an Maßnahmen, um uns alle mit einem hoffentlich nur blauen Auge durch diese unglaubliche Zeit zu steuern. Seit April befinden sich zum Beispiel unsere Mitarbeiter in Kurzarbeit, fangen jedoch durch die sehr schnelle Umsetzung von Optimierungs- und Digitalisierungsprozessen einen Teil der verkürzten Arbeitszeit wieder auf." Solche krisenbedingten Änderungen und Verbesserungen böten auch später die Chance sogar gestärkt aus der Krise zu kommen, wie Wilhelm Hahn optimistisch erklärt.

Langfristige Erholung

Dass sich die Erholungsphase der Wirtschaft nicht innerhalb einiger Monate, sondern sogar vielleicht über ein bis zwei Jahre erstrecken wird, halten sowohl Klinge, als auch die beiden Herren Hahn als wahrscheinlich. Faktoren wie die Impfstoffverfügbarkeit, der reduzierte Konsum oder die gebremste Industrieleistung weltweit würden mitentscheidend sein, wie schnell sich alles erholt, erklärte Klinge seine Erwartung.

Ungebremster Aufschwung

Unternehmen und Bürger nun mit noch höheren Steuern und Abgabeleistungen zu belasten hielten die drei Gesprächspartner für den falschen Weg, da dies unter anderem die Dynamik eines Aufschwungs ausbremsen könne.

Der Wunsch nach einer größeren Aufmerksamkeit auf die Belange der ländlichen Gebiete und Wirtschaftsregionen anstelle der einseitigen Konzentration auf Ballungsgebiete, wurden ebenfalls angesprochen. Genauso wie der Ansatz thematisiert wurde, zum Beispiel durch Investitionen in die Infrastruktur und den öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum, sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer gleichermaßen zu stärken.

Ein Austausch dieser Form, ein offener Dialog zwischen Wirtschaftspolitikern und Vertretern direkt aus der Wirtschaft, wünschen sich alle drei.

An einem Strang ziehen

Sie hoffen darauf, dass in Zukunft verstärkt und an einem Strang für eine schnelle wirtschaftliche Erholung gearbeitet wird.