Saskia Weber beweist ihr Können als Sängerin. Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Kurkapelle Schonach und das Jugendorchester zeigen in der Kirche St. Urban ihr Können

Eine Einstimmung in die kommende Adventszeit erlebten rund 300 begeisterte Besucher beim Kirchenkonzert des Musikvereins Kurkapelle Schonach in der Kirche St. Urban. Obwohl sicher keine weihnachtliche Zusammenstellung, hörten die Besucher ein Konzert mit wunderbaren Höhepunkten.

Schonach. Eingestimmt wurden die Besucher durch sehr ambitionierte junge Musiker: Die Jugendkapelle unter der Leitung von Simon Wiesenbach bewies eindringlich, dass sie eines Tages der qualifizierte Nachwuchs der "Großen" sein werden.

Offensichtlich ist nicht nur der Mann am Pult sehr ehrgeizig, sondern er schafft es auch, seine jungen Talente mitzureißen.

Nach dem Auftakt mit dem bekannten "Fanfare and Flourishes" von James Curnow ließen die jungen Talente weiter aufhorchen. So sang sich Klarinettistin Saskia Weber mit der wunderschönen Ballade der Fantine "Ich habe geträumt vor langer Zeit" aus dem Musical "Les Miserables" in die Herzen des Publikums.

Aus dem "König der Löwen" folgte ein Lied, das eigentlich auch nach Gesang verlangt hätte – "Can you feel the Love tonight" von Elton John, arrangiert von Michael Brown.

Eine Ode an die Jugend stellt das als Schlusslied gedachte Michael-Jackson-Lied "We are the World" dar. Nach anhaltendem, forderndem Applaus gab es eine weiteres Schmankerl: Aus "Lord oft he Dance" stammt das Lieblingslied der Nachwuchskapelle des letzten Jahres.

Fünf neue Gesichter aus den Reihen der Jungmusiker stellte der Vorsitzende Klaus Dieterle vor: Am Flügelhorn spielte erstmals Daniel Duffner mit, auch Jule Körbel mit der Querflöte, Sophie Köhler am Saxofon, Jannik Dieterle am Schlagzeug sowie Karina Dieterle an der Klarinette verstärken nun die Jugendkapelle.

Mit dem Sepp-Tanzer-Stück "Der Festtag" deuteten die Musiker der Hauptkapelle unter Leitung von Markus Kammerer an, dass sie in diesem Jahr ihren 180. Geburtstag feiern. Getragene Musik, die durch die besondere Akustik der Kirche das Kirchenschiff mit geradezu elementarer Wucht eine besondere Stimmung übermittelte. Die "Ouverture on an early american folk hymn – My shepherd will supply my need" verewigt das amerikanische Volkslied zu Psalm 23: "Der Herr ist mein Hirte".

Auch das folgende Stück ist würdig, bei einem Kirchenkonzert gespielt zu werden, denn "Baba Yetu" ist nichts anderes als das "Vaterunser" in der afrikanischen Sprache Suaheli. Mit viel Unterstützung durch die Musiker des Schlagwerks erlebten die Besucher ein völlig neues Klangerlebnis. "La Legénde de Sainte Odile", also die Legende der Heiligen Odilia" reihte sich nahtlos in die besondere geistlich-weltliche Auswahl der Stücke ein. Nicht nur "mit Pauken und Trompeten", sondern mit der mächtigen Klangfülle des gesamten Orchesters brachten die Musiker das Kirchenschiff fast zum Erbeben. Mit "Gabriellas Song" aus dem schwedischen Kinofilm "Wie im Himmel" schlossen die Musiker den offiziellen teil.

Bei so viel musikalischem Charme durfte natürlich eine Zugabe nicht fehlen. Ein absolutes Lieblingsstück des Vorsitzenden sei das von Benny Andersson und Björn Ulvaeus (ABBA) geschriebene "Arrival", für das sich die Kurkapelle extra Unterstützung geholt hatte, drei Dudelsackbläser sorgten für eine besondere Atmosphäre, die das ohnehin sehr facettenreiche Stück nochmals aufwertete. Mit stehendem Applaus verabschiedeten die Besucher die Mitglieder der Kurkapelle.

Doch es war noch immer nicht genug – ganz am Ende banden die Musiker auch das Publikum und die nahende Adventszeit in ihr Konzert ein: "Tochter Zion" ist wohl eines der bekanntesten Lieder der Vorweihnachtszeit und ein durchaus passendes Ende eines wundervolle Konzerts.