Diese Statue von Maria mit Jesuskind hat der Schonacher Rudi Haberstroh 2015 zum 100-jährigen Kirchenbestehen gestiftet. Sie ist dem Schonacher Wappen nachgebildet. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Menschen: Rudi Haberstroh präsentiert Computerrekonstruktion zum Freiburger Münster

Der Schonacher Rudi Haberstroh hat vor einiger Zeit ein ungewöhnliches Projekt im holzgeschnitzten Rathaussaal von Triberg ausgestellt.

Triberg/Schonach. Das Kunstwerk rankt sich um den Turm des Freiburger Münsters, der seit zwölf Jahren saniert wird. "Mir gefällt das gotische Bauwerk sehr, darum bin ich schon 2004 Mitglied im Münsterbauverein geworden", berichtet der Ingenieur, der wegen einer schweren Krankheit seinen Beruf aufgeben musste. Nun freut er sich, weil spätestens im Mai diesen Jahres die aufwendige Sanierung des Münsterturms abgeschlossen werden kann. Die Lichtskulptur, die im Rathaus präsentiert wurde, stellt den Turmhelm als Computerrekonstruktion dar, die der geniale Künstler selbst entworfen hat. Das Bauwerk ragt 46 Zentimeter in die Höhe und ist umgeben von dreizehn Tiffany-Lampenschirmen. Vier Lampenpaare sollen das Hauptschiff des Münsters symbolisieren, die weiteren Lampenschirme präsentieren die hinteren Türme.

Tiffany-Lampen setzen Lichtsignale

Der Ingenieur-Künstler, wie er sich selbst gerne nennt, hat in gesunden Tagen eine ganze Menge der wertvollen Tiffany-Lampen mit viel Liebe und Hingabe hergestellt und nun setzte er einen Teil davon als Lichtsignale für sein Projekt ein. Die Ausstellung konnte mehrere Tage besichtigt werden und wurde nun auf einem Foto dokumentiert. Tribergs Bürgermeister Gallus Strobel, der die Präsentation ermöglicht hatte, bekam zum Dank ein eingerahmtes Bild geschenkt.

"Wir haben es im Flur vor dem Bürgeramt aufgehängt", freut sich Strobel. "Das Bild ist ein schönes Andenken an die Ausstellung und erinnert an das harmonische Zusammenwirken der schönen Lampen mit dem Turm", schwärmt er. Das eindrucksvolle Ensemble könne nun als fotografische Dokumentation von den Bürgern bewundert werden, wenn sie ins Rathaus kommen, wie der Schultes abschließend bemerkt.

Auch der Stadtmarketing-Leiter Nikolaus Arnold zeigt sich beeindruckt. "Der holzgeschnitzte Rathaussaal war eine tolle Kulisse für dieses Arrangement, das nun in einem Foto festgehalten wurde", lobt er. Rudi Haberstroh hat aber nicht nur ein einziges Bild einrahmen lassen. "Zum Abschluss der Turm-Sanierung bekommt auch der Münsterbauverein von der Lichtskulptur ein großes Bild mit Rahmen überreicht", betont der Hobby-Künstler.

Inzwischen ist die Reihe der Ideen, die Rudi Haberstroh trotz seiner Krankheit verwirklicht und gesponsert hat, recht lang geworden. Zwei Kirchengeländer hat er in den vergangenen Jahren entworfen und in Auftrag gegeben. Das eine verschönert die Gnadenquelle hinter der Wallfahrtskirche "Maria in der Tanne" und das andere zieht sich rund um die Urbanskirche in Schonach herum. Außerdem bekam die bescheidene Laubwaldkapelle in Schonach sakralen Glanz durch die Dekoration mit Gemälden von alten Meistern, die ebenfalls von Rudi Haberstroh gespendet wurden. Den Höhepunkt des großzügigen Sponsorings aber bildet die Mariensäule mit der Madonna von Schonach, die der Künstler 2015 zum 100-jährigen Kirchenjubiläum vor der Urbanskirche aufstellen ließ.