Größer und eleganter soll das Bistro im Kurpark werden. Foto: Eberl

Straßennutzung auf Rohrhardsberg nur gegen Auflage. Bistro teurer, aber im Kostenrahmen.

Schonach - Der Gemeinderat Schonach tagte jüngst über die Windkraftanlage Rohrhardsberg sowie über den Bau des Bistros im "Haus des Gastes".

Schon des öfteren wurde die Windkraftanlage Rohrhardsberg im Gemeinderat kontrovers diskutiert. Die bestehende, rund 100 Meter hohe Anlage soll ein "Re-Powering" erfahren. Das auf Elzacher Gemarkung stehende Windrad soll abgebaut werden. Ersetzt werden soll es mit einem knapp 200 Meter hohen und 4,2 Megawatt erzeugenden Modell. Diese Anlage soll Strom für rund 4000 Haushalte erzeugen können.

Mit der Baugenehmigung habe Schonach nichts zu tun, erklärte Bürgermeister Jörg Frey und ergänzte, man wolle dem Vorhaben nicht im Wege stehen. Zu tun habe man aber etwas mit den Anfahrtswegen. Geplant sei, die Großteile der Anlage über die Martinskapelle zu transportieren. Der nötige Beton soll über die Gemarkung Yach angefahren werden. Die entladenen Lastkraftwagen würden über den Schänzle- und Ochsenhof auf die L109 abfahren.

Belastung für Straße zu hoch

Rund 150 Lastwagenladungen müsse man einplanen. Außerdem müsse damit gerechnet werden, dass die Einbahnregelung andersherum in Anspruch genommen werden könnte. "Auf jeden Fall halten die Straßen dort der Belastung nicht stand", bemerkte Frey. Die Verwaltung wolle den Antrag daher ablehnen.

Falls doch die Notwendigkeit besteht, die öffentliche Straße zu nutzen, wolle man dies nur gegen die Auflage, eventuell entstehende Schäden zu beheben, genehmigen.

Herbert Rombach (CDU) wollte noch einen Schritt weitergehen und die Nutzung prinzipiell gegen die Auflage der Straßensanierung genehmigen. Und zwar im Abschnitt von der Einmündung der L109 bis hinauf zum Skilift sowie bedarfsweise auf der Reststrecke. Christian Herr (CDU) pflichtete dem bei. Herr bezweifelte, dass die Anfahrt mit schwer beladenen Lastkraftwagen von Yach auf den Rohrhardsberg möglich sei. Auch Helmut Kienzler (FW) drosch in dieselbe Kerbe. Das Windrad stünde an der Gemarkungsgrenze. Vorteile habe man davon nicht. Wohl aber belaste das Windrad das eigene Gebiet.

Bürgermeister Frey erklärte, dass die Straße die "Lebensader des Rohrhardsbergs" sei. Diese dürfe man nicht kaputt machen. Frey schlug vor, die Genehmigung zur Anfahrt abzulehnen – im Falle einer Notwendigkeit sie aber doch zu genehmigen. Die Auflage sei nun, das Straßenstück von der Mühlenbühlbrücke bis zum Skilift hinauf grundlegend zu sanieren, den Rest der Strecke bis hoch zum Windrad nach Bedarf.

Schmunzelnd ergänzte Herbert Rombach (CDU), der Antragsteller müsse – als Bonbon sozusagen – gleich Glasfaserkabel in die Straße legen. Frey erklärte, sollte es bis zur Sanierung der Straße kommen, würde die Gemeinde die Finanzen investieren, um das Glasfaserkabel legen zu lassen. Dem Antrag stimmte der Rat mehrheitlich zu.

Planungen für das Bistro überschritten

Im Kurpark soll das "Haus des Gastes" ein Bistro bekommen. Hierfür holte die Gemeinde Angebote von Handwerkern ein, wobei die günstigsten in der Regel den Auftrag bekommen. Die Putz-, Trockenbau- und Estricharbeiten bot die Firma Thomas Schuster aus Triberg mit 37 792 Euro an. Bei den Gartenarbeiten war die Villinger Firma "Meyer GmbH" mit 59 154,17 Euro am günstigsten. Bei den Elektroarbeiten war die Schönwälder Firma "Rudolf Schwer" mit 20 973,75 Euro dabei. Die Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärarbeiten bot die Hornberger Firma Kempf mit 58 176,81 Euro an. Für die Fliesenarbeiten verlangt die Firma Riegger aus Löffingen 26 055,27 Euro. Bei den Schreinerarbeiten war die Firma Haas aus Flötzlingen mit 31 550 Euro am besten unterwegs.

Insgesamt sollte der Rat also Arbeiten für rund 233 702 Euro ohne Mehrwertsteuer vergeben. Bürgermeister Frey erläuterte, dass man im Bereich Bistro die ursprünglichen Planungen um rund 183 000 Euro überschritten habe. Allerdings, so betonte er, ging man anfangs von einem kleinen Bistro aus. Die nun geplante Ausführung sei größer und besser ausgestattet. Alles in allem, so beteuerte er, würde man den Kostenrahmen für den Umbau in Höhe von rund 1 930 000 Euro aber halten können. Vor allem, da man an anderen Stellen Geld spare.

Silke Burger (CDU) merkte an, dass die Kostensteigerung beim Bistro immens sei. Zwar wusste man dies aufgrund der Veränderungen und Umplanungen schon im Vorfeld, die Summe erscheine jetzt jedoch gewaltig. Burger bat, bei Veränderungen der Gewerke eine Gegenüberstellung der Kosten vorzulegen, um diese besser vergleichen zu können.

Architekt Kuner begründete die Erhöhung der Kosten mit den wesentlichen Änderungen und Vergrößerungen des Bistros. Bürgermeister Frey betonte, wichtig sei es, den Gesamtkostenrahmen einzuhalten. "Und das können wir Stand heute auch". Christian Herr (CDU) regte an, quartalsweise über die Kosten zu schauen, um dadurch Soll und Ist vergleichen zu können. Frey betonte, dass die Architekten die Aufgabe haben, dies monatlich zu tun.

Herbert Rombach (CDU) sprach den großen Sprung zwischen Planung und tatsächlichen Kosten bei den gärtnerischen Arbeiten an. Architekt Kuner erklärte dies, mit den verschiedenen Möglichkeiten der Ausführung. Ob diese am Ende so ausgeführt werde, liege im Ermessen des Rates. Volker Lehmann (FW) sprach dagegen die auffällige Reduzierung der Kosten bei den Fliesenarbeiten an. Diese erklärte der Architekt damit, dass man die Fliesen – die den größten Teil der Bodenbeläge ausmachen – wesentlich günstiger bekam als erwartet.

Am Ende stimmte der Rat bei einer Enthaltung der Vergabe der Arbeiten zu.