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Gemeinderat diskutiert über Auslegung des Schutzbodens und über Einweggeschirr

Ratsmitglied Volker Lehmann (FWV) hatte den Antrag gestellt, die Gemeindeverwaltung solle sich über die Vermeidung von Einweggeschirr im Haus des Gastes Gedanken zmachen.

Schonach. In der jüngsten Gemeinderatssitzung legte nun Hauptamtsleiterin Jennifer Hopf die Überlegungen der Verwaltung hierzu wie auch zur künftigen Auslegung des Schutzbodens im Saal im Haus des Gastes vor. Diese erachtete es prinzipiell nicht als sinnvoll, Einweggeschirr generell zu verbieten oder deren Benutzung mit einer pauschalen Müllentsorgungsgebühr zu belegen. Zum einen würden keine höheren Kosten wegen der Müllentsorgung entstehen, zum anderen machte man sich Sorgen über die zusätzlichen Kosten für Veranstalter – schließlich könnte dies zu Absagen führen und dem Gemeindeleben sehr schaden.

Die Verwaltung schlug daher vor, alles beim alten zu belassen oder aber alternativ einen Vorrat an stabilen Mehrwegbechern über die Firma Cup Concept anzuschaffen. Diese könnten bei Veranstaltungen im Haus des Gastes genutzt und mit einer Werbung bedruckt werden. Die Kosten für 2800 bedruckte Becher in zwei Versionen samt Druck würden sich auf rund 2900 Euro belaufen, die Nutzer müssten dann lediglich kaputte oder fehlende Becher bezahlen sowie die Spülkosten bei Cup Concept. Weiterhin könnte man diese Becher, ebenso wie man es mit dem Geschirr des Haus des Gastes handhabt, auch für externe Veranstaltungen vermieten.

Zur Auslegung des Schutzbodens im Haus des Gastes äußerte sich die Verwaltung dahingehend, dass man diesen künftig nicht mehr vorschreiben sollte. Einst zum Schutz vor Brandlöchern im Parkettboden angeschafft, hat dieser mit dem generellen Rauchverbot seine Berechtigung verloren. Allerdings sollte man Veranstaltern vorschreiben, dass bei Aufstellung von Bars und Theken im Saal Unterlagen genutzt werden sollen, die im Haus vorhanden sind, um hier Beschädigungen des Bodens zu verhindern.

Silke Burger (CDU) konnte sich den Vorschlägen der Verwaltung anschließen. Mit einem Verbot von Einweggeschirr sah sie ebenfalls die Gefahr, Vereine übermäßig zu belasten. "Es sollte jeder Veranstalter die Freiheit haben, selber zu entschieden, was er nutzt". Bezüglich des Schutzbodens sah sie keine Not, diesen weiterhin vorzuschreiben. Herbert Rombach (CDU) ergänzte, dass manche Vereine ja die Becher von Cup-Concept schon nutzen. "Also, lassen wir das und sparen uns Kosten, Platz und viel Aufwand ein."

Der Umwelt zuliebe

Volker Lehmann sah dies anders. Er sei etwas enttäuscht über den Verlauf der Diskussion. Es sei nicht die menschliche Pflicht, gegenüber der Umwelt Acht zu geben, es sei eine Verpflichtung. Nach einem Referat über Plastikverbrauch, Müllprobleme, Umweltgedanken und gesundheitliche Folgen erklärte er, dass er von Cup-Concept nichts halte. Bei zwei bis drei Veranstaltungen pro Jahr, so stellte er fest, würden noch Einweggeschirr genutzt werden. Man könnte doch nun prinzipiell auf dieses verzichten, den Veranstaltern aber die Möglichkeit geben, einen Antrag zur Nutzung zu stellen, über diesen könnte dann Bürgermeister und Ältestenrat entscheiden.

Bürgermeister Jörg Frey zeigte sich sicher, dass jeder im Gremium sich über den umwelttechnischen Aspekt im Klaren sei. Aber wie erwähnt, seien es nur noch zwei bis drei Veranstaltungen pro Jahr, da könnte man sich doch den ganzen Aufwand sparen und einfach an die Veranstalter appellieren, möglichst Mehrweg zu nutzen. Günter Herr (FWV) sah dies ähnlich, wenn dann einer Einweg nutzen wolle, müsse man dies eben akzeptieren.

Bei der Abstimmung über den Antrag zum Einweggeschirr wurde dieser bei fünf Ja- und sieben Nein-Stimmen abgelehnt. Einstimmig allerdings sprach sich das Gremium dafür aus, künftig auf das Einziehen des Schutzbodens im Haus des Gastes verzichten zu wollen.