Aus Sicht der Skiliftmitarbeiter ist es notwendig, im Bereich des Lifts ein Lagergebäude zu erstellen, um Material in Griffnähe lagern zu können. Foto: Kommert

Lift soll zur Saison 2019/20 einsatzbereit sein. Gesamtkonzept, Flutlichtanlage und Videoüberwachung im Gespräch.

Schonach - Am Skilift Winterberg wird sich nach der Saison 2018/19 einiges tun. Die Gemeinde Schonach hat im vergangenen Jahr für 190.000 Euro einen gebrauchten Skilift gekauft, der zur Saison 2019/20 einsatzbereit sein soll.

Die Gemeindeverwaltung bat nun den Gemeinderat darum, die Planungen für den Umbau in Auftrag geben zu dürfen. Allerdings sollten hier noch weitere Entscheidungen getroffen werden. Zum einen ging es um ein Funktionsgebäude am Skilifteinstieg. Dies ist laut Vorgaben für das Genehmigungsverfahren absolut notwendig. Die Frage war, ob dies ein festes Gebäude oder eine Container-Lösung sein könne. Außerdem wäre aus Sicht der Skiliftmitarbeiter notwendig, im Bereich des Lifts ein Lagergebäude zu erstellen, um Material in Griffnähe lagern zu können.

Ebenso war die Frage über eine Flutlichtbeleuchtung zu diskutieren. Zwar sei die Nutzung des Flutlichtbetriebs rückläufig, dies wird allerdings immer wieder auf die schlechte Beleuchtung des Winterbergs zurückgeführt.

Außerdem ging es um die künftige Überwachung des Ausstiegs. Sollte dieser weiterhin über einen Mitarbeiter überwacht werden, was schwer zu bekommendes Personal binde, oder aber über eine Videoanlage?

Und schließlich stand die Frage um ein Zugangskon-trollsystem im Raum. Sollte dies künftig, wie in den großen Skigebieten üblich, mit Drehkreuz und Sensoren für die Skipässe geschehen - eine solche Anlage kostet rund 40.000 Euro - oder weiterhin manuell?

Eigentümer einverstanden

Bürgermeister Jörg Frey erläuterte, dass man sich einen Tag vor der Gemeinderatssitzung mit den Grundstückseigentümern zusammengesetzt und eine grundsätzliche Einwilligung von diesen erhalten habe. So soll der neue Skilift rund fünf Meter östlich der Steigleitung für die Beschneiung aufgebaut werden. Der Einstieg wird unterhalb Josenalm/Skibox entstehen, der Ausstieg einige Meter östlich des bisherigen Ausstiegs.

Der Geländeeigentümer am Einstieg habe nun vorgeschlagen, eine Garage in den Hang des Festplatzes zu bauen. Dort sei das Gelände landwirtschaftlich sowieso nicht nutzbar, das Bauwerk würde im Berg verschwinden, teilte Frey mit. Außerdem erinnerte er nochmals daran, dass im Haushalt 300.000 Euro für den Skilift und dessen Einbau zur Verfügung stünden.

Die Meinungen der Gemeinderatsmitglieder lagen insgesamt nicht weit auseinander. Funktionsgebäude müsse sein, allerdings würde man es vorziehen, dass man Lager und Funktionsgebäude zusammenlege, so Silke Burger (CDU).

Helmut Kienzler (FWV) sprach sich dafür aus, das Gebäude im gleichen Stil wie die Skibox/Josenalm zu bauen.

Dominik Wehrle (SPD) plädierte eher für eine mobile Lösung, damit im Sommer der Hang für den Geländeinhaber ohne Hindernisse land wirtschaftliche nutzbar bleibe.

Volker Lehmann (FWV) brachte als Lagermöglichkeit das WC-Gebäude auf dem Festplatz ins Gespräch: Auch das falle eher früher als später zur Sanierung an: "Man könnte hier ein Satteldach aufbauen, was dann zur Lagerung genutzt werden könnte."

Einig war man sich beim Flutlicht: das sollte auf jeden Fall wieder installiert werden. Auch bei der Videoüberwachung war man sich größtenteils einig: Das würde wenn auch keine Kosten, so doch Personal einsparen – und das sei schwer zu bekommen, so Silke Burger. Bürgermeister Frey bestätigte dies: Die Videoüberwachung koste Geld, außerdem müsse man einen Motorschlitten anschaffen, damit im Fall der Fälle die Skiliftmitarbeiter schnell an den Ausstieg hochkommen würden. "Gut, vielleicht stellt so ein Motorschlitten ja einen Anreiz für neue Skilifthelfer dar", schmunzelte Helmut Kienzler.

In puncto Zugangskotrolle sprach sich Silke Burger für eine moderne Lösung aus. "Wenn wir schon was machen, sollte das auch zukunftsorientiert sein." Helmut Kienzler fragte sich allerdings, was dann mit den anderen Skiliften, mit denen man im Verbund stehe, sei. "Die haben ja kein solches System, wie soll das dann funktionieren?"

Christian Herr (CDU) plädierte auch für eine elektronische Zugangskontrolle. "Die Karten der Verbundlifte könnten dann ja in die bei uns verwendeten Karten eingetauscht werden", schlug er vor. Er bat außerdem darum, sich über eine fixe Beschneiung mit Lanzen Gedanken zu machen. Und nicht nur das, auch über eine Nutzung im Sommer sollte man sich Gedanken machen und das in die Planungen einfließen lassen. "Eine Sommernutzung geht nur mit der ausdrücklichen Zustimmung der Geländebesitzer – lasst uns jetzt erst mal die Winternutzung klar machen", sagte Frey.

In Kombination tolles Areal

"Was mit dem Rest sei", fragte Dominik Wehrle und meinte das Skischul-Areal, den Rodelhang und den Josenpark. Er war der Meinung, man sollte hier ein Gesamtkonzept erarbeiten, das zeige, wo sich die einzelnen Areale befinden und somit auch sicherstellen, dass sich diese nicht gegenseitig behindern. Für den Rodelhang schlug er vor, doch auch den Schwimmbadweg ins Auge zu fassen. Bürgermeister Jörg Frey und Ortsbaumeister Ansgar Paul versicherten ihm, dass man sich über die einzelnen Areale schon grundlegend Gedanken gemacht habe und sich diese nicht im Wege stehen würden.

Insgesamt waren sich die Gemeinderäte einig: Man wird mit dem neuen Lift in Verbindung mit Skischule, Josenpark, Rodelhang, Skibox und Josenalm ein tolles Areal schaffen, könnte das als Alleinstellungsmerkmal darstellen. So beauftragte man die Verwaltung dann auch einstimmig, ein Planungsbüro zu suchen und die Planungen in Auftrag zu geben.