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Futterzukäufe im vergangenen Jahr /BLHV-Ortsverein zieht Bilanz

Kein einfaches Jahr liegt hinter der Landwirten der Raumschaft. Das machte Frank Duffner vom Vorstandsteam des BLHV-Ortsvereins Schonach in der Hauptversammlung deutlich.

Schonach. Nach einem ordentlichen Einstieg in die Futtergewinnung, brachte die anschließende Trockenheit massive Probleme. Bereits im Sommer musste auf der Weide zugefüttert werden, und Futterzukäufe gestalteten sich teuer. "Eine schwierige Sache bei den Erzeugerpreisen", kommentierte Duffner. Er ärgerte sich über die pauschalisierende, negative Berichterstattung über die Landwirtschaft, über die ausufernde Bürokratie und eine Düngeverordnung, die ständig ver schärft wird, noch ehe die ersten Ergebnisse ausgewertet sind.

Ausführlich erläuterte der Forstwirt die Auswirkungen des Trockensommers 2018 auf den Wald. "Ich wünsche uns einen wechselhaften April und einen nasskalten Mai", erklärte Duffner hinsichtlich der prognostizierten Borkenkäfer-Invasion. Es werde nicht einfacher, fasste er die aktuelle Situation zusammen.

Kassierer Michael Kienzler präsentierte der Versammlung übersichtliche Kassengeschäfte. Dem Antrag auf Entlastung des Vorstands durch Bürgermeister Jörg Frey folgten die Vereinsmitglieder einstimmig. In seiner Ansprache äußerte Frey Verständnis für die derzeitig angespannte Lage in Land- und Forstwirtschaft. Die Gemeinde Schonach verzichte 2019 auf einen Frischholzeinschlag (wir berichteten), erklärte er und wünschte den Landwirten stets verständnisvolle Sachbearbeiter für ihre Anträge. "Sie haben in vielen schwierigen Situationen bewiesen, dass es doch einen Weg gibt", wünschte er den Versammelten viel Gelassenheit.

"Die langen Trockenphasen nehmen zu. Dazu brauchen wir keine Studien, das wissen wir", nahm aquavilla-Geschäftsführer Michael Dold Stellung zum Thema "Möglichkeiten und Grenzen der Eigenwasserversorgung unter dem Aspekt der zunehmenden Trockenheit". Einmal im Jahr nach der Schüttung der Eigenwasserversorgung zu sehen, diese Zeiten wären vorbei, kommentierte Dold. Die Quellen regelmäßig zu kontrollieren, war sein erster Rat an die Landwirte, die eine Eigenversorgung haben.

Wurzeleintrag nannte er als weitere Ursache für eine Wasserreduktion und natürlich die Trockensommer 2015, 2016 und 2018, die viele Quellen in die Knie zwangen. Wer zusätzliche Quellen erschließen wolle, müsse zuerst beim Landratsamt einen Schurfantrag stellen, informierte Dold.

Verschiedene Modelle, wie die Eigenwasserversorgung durch einen Anschluss ans öffentliche Netz entlastet werden kann, welche Kombinationslösungen möglich sind und welche sich aus hygienischen Gründen ausschließen, darüber gab Dold Auskunft. Er riet aber generell dazu, individuelle Lösungen gemeinsam zu erarbeiten und in diesem Zug Wege zu beschreiten, die vor zehn Jahren noch undenkbar gewesen seien.

Abschließend forderte die Vorsitzende Petra Hettich ihre Berufskollegen dazu auf, bei Fragen und Problemen rund um Land- und Forstwirtschaft den Kontakt zum Vorstandsgremium zu suchen, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.