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Schonacher meistern Herausforderung: Weltelite der Kombinierer findet bei 48. Schwarzwaldpokal beste Voraussetzungen vor.

Schonach - Es versprach ein wunderbarer Wintertag zu werden am Samstagmorgen, gerade passend für die Wettkämpfe um den begehrten Schwarzwaldpokal. Blauer Himmel und minus drei Grad: perfekte Bedingungen an der Langenwaldschanze für Sportler und Zuschauer.

Auf die Frage von Schanzen- und Stadionsprecher Jens Zimmermann, ob denn nun am Samstag oder am Sonntag der 48. Schwarzwaldpokal vergeben werden sollte, sagte Schonachs Bürgermeister Jörg Frey: "Natürlich heute, denn heute herrscht Kaiserwetter". Er zeigte sich außerdem froh, dass die Wettkämpfe trotz "ungünstigem Termin" stattfinden konnten. "Es war für uns eine große Herausforderung, so kurz vor Weihnachten genügend Helfer zu mobilisieren", verriet er den Zuschauern während des kurzen Interviews im Schanzenauslauf. Aber auf die Helfer sei wie immer Verlass und die Schonacher Firmen hatten teilweise sogar extra Mitarbeiter freigestellt, damit es mit dem Weltcupwochenende auch klappt.

Und die rund 300 Helfer hatten glänzende Arbeit geleistet. Die Schanze präsentierte sich in hervorragender Verfassung. Das zeigte sich schon an den Weiten im Probedurchgang der 50 Kombinierer aus 14 Nationen.

Bevor es in den Wertungsdurchgang ging, sorgten die "18-Stunden-Musiker" aus Sulz am Neckar für Stimmung im Schanzenauslauf, dann konnte es endlich losgehen! Die zahlreichen Zuschauer, es dürften rund 3000 gewesen sein, sahen klasse Sprünge, einige gingen über die 100-Meter-Marke. Freuen durfte sich vor allem der umjubelte Tobias Haug vom Skiverein Baiersbronn. Der 20-Jährige behauptete mit seinem Satz auf 103 Meter lange Zeit die Führung und nahm neben der Durbacher Weinprinzessin Larissa Zentner in der »Leaders Lounge« Platz – erstmals flankiert vom Nikolaus und Knecht Ruprecht. Am Ende des Wertungsdurchganges lag Haug auf Platz zwei, Mannschaftskollege und großer Hoffnungsträger Eric Frenzel folgte auf Platz drei. Beste Voraussetzungen also für einen deutschen Sieg, auf dem man in Schonach seit dem letzten Gewinn 1987 durch Hubert Schwarz sehnlichst wartet.

Wieder Wetterpech bei den Weltcups

Der Tross zog ins Wittenbacher Langlaufstadion um. Auch dort herrschte vorerst herrliches Winterwetter. Die Zuschauer konnten sich die Zeit zwischen Springen und Langlauf beim Schneefest vertreiben. Es gab ein reichliches kulinarisches Angebot und auch musikalische Unterhaltung von den "18-Stunden-Musiker" und vom Duo "Tom und Andy" aus der Ortenau.

Wolfgang Förtsch vom ausrichtenden Skiclub Schonach interviewte den mehrfachen Paralympics-Sieger Wojtek Czyz, der bereits zum zehnten Mal beim Schwarzwaldpokal dabei war. Den Spielern der »Wild Wings« aus Villingen-Schwenningen reichte es indes nicht mehr zum Schneefest – die steckten im Stau fest.

Pünktlich um 14.25 Uhr startete der Langlauf in der bestens präparierten, schwer zu laufenden Strecke. Es wurde auch Zeit, denn das Wetter wurde immer ungemütlicher mit böigem Wind und dunklen Wolken. Trotzdem säumten rund 4000 Zuschauer die Strecke, vor allem im Stadion selbst und an den Anstiegen, und feuerten die Athleten an.

Die heimischen Fans freuten sich schon auf den Sieg eines deutschen Starters – nichts anderes erwartete man bei der sehr guten Ausgangssituation. Doch daraus wurde wieder nichts. Bei der Flower-Ceremony war es der Norweger Magnus Moan, der den schweren Bronze-Pokal nach grandioser Aufholjagd entgegennehmen durfte.

Der nächste Schwarzwaldpokal wird übrigens erst wieder 2015 stattfinden. Der Stadionsprecher machte die Zuschauer darauf aufmerksam, dass man zwar noch im Jahr 2013 sei, der Sieger aber unter dem Schwarzwaldpokal 2014 in die Annalen eingehen wird.

Noch mehr Pech mit dem Wetter hatten die Schonacher am Sonntag beim zweiten Einzelweltcup. Die Windbedingungen ließen morgens kein gefahrloses Springen zu. So legte der provisorische Wertungsdurchgang vom Freitag die Startreihenfolge beim Langlauf am Nachmittag unter erschwerten äußeren Bedingungen fest. Am Ende gewann der Franzose Jason Lamy Chappuis, vor dem Deutschen Johannes Rydzek.