Mit viel Abstand präsentieren sich die Schüler der zehnten Klasse der Dom-Clemente-Schule ein letztes Mal. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Werkrealschule Schonach verabschiedet mit einer Feier ihre Absolventen

Ort und Zeit waren dieselben wie immer – doch die Vorzeichen der diesjährigen Abschlussfeier der Werkrealschulabsolventen waren völlig anders.

Schonach. 16 Schüler der Dom-Clemente-Schule erhielten im Rahmen einer kleinen Feier unter strengen Hygieneauflagen im großen Saal im Haus des Gastes die Zeugnisse ihrer Mittleren Reife – und außer ihren Lehrern waren eigentlich nur noch die Eltern dabei.

"Das Schuljahr verlief völlig anders als gewohnt, auch die Feier muss anders erfolgen als sonst", erklärte Schulleiterin Sabine Emde. Zehn Jahre lang hätten die Abschlussschüler die Schulbank gedrückt, die letzten Monate unter völlig anderen Vorzeichen: "Kurz vor Schluss kam der Knall mit dem Lockdown. Eine Corona-Verordnung jagte die nächste, am Ende stand ›Homeschooling‹, mit dem Ziel, eine niemals vorstellbare Pandemie zu stoppen", so Emde weiter. Zunächst habe man Briefe ausgetragen oder verschickt, dann hätten die Lehrer Florian Koch und Hansjörg Jäkle unter Mithilfe des Medienzentrums am Landratsamt des Kreises die Schul-Cloud eingeführt und der Online-Unterricht konnte beginnen. Ende Mai konnte dann wieder eingeschränkter Präsenz-Unterricht stattfinden.

Alle 16 Schülerinnen und Schüler hätten nun ihr Ziel erreicht, etliche sogar besser als erwartet, auch ein Verdienst ihrer Klassenlehrerin Susanne Heizmann-Sandner und den weiteren Kollegen. Nunmehr sei das Medienkonzept der Schule fertig gestellt, die Gelder seien bewilligt für die Digitalisierung. "Für die nächste Corona-Welle, die hoffentlich niemals kommt, sind wir nun bestens gerüstet", lobte sie.

Bürgermeister Jörg Frey gab zu, dass "keiner je ein solches Schulhalbjahr je erlebt" habe, ein Leben ohne Schulkameraden, die man sonst praktisch täglich gehabt habe. „Doch ihr habt aus der Situation das Beste gemacht und könnt stolz, aber auch dankbar sein. Viel Erfolg und Glück für euch", wünschte er den Schülern.

Den Dank der Schüler übermittelten Alek Phomtavong und Seline Hettich, bevor die Schulleiterin gemeinsam mit Klassenlehrerin Susanne Heizmann-Sandner auf besondere, Corona-konforme Art die Zeugnisse überreichte – zusammen mit einem Kreis-Almanach, den die Gemeinde sponserte. Besonders stolz konnte dabei sicher Maria Diaz-Terradez sein – als sie vor fünf Jahren an die Schule gekommen sei, habe sie kein Wort Deutsch gesprochen – nun schloss sie mit einem Lob ab, gemeinsam mit Seline Hettich und Celina Henkel. Preisträger Sebastian Stöhr, der sogar eine kleine Zauber-Einlage gab, habe sich im letzten Schuljahr um fast eine ganze Note verbessert, was ihm von den Förderern der Schule sogar den begehrten "Förderpreis der Industrie" einbrachte. Das Showtalent Gianluca Fagone, das zum Abschluss einen kleinen Verabschiedungs-Film und ein selbst verfasstes Lied vorstellte.

Zwei Schüler aus der Abschlussklasse werden ein Freiwilliges Soziales Jahr beginnen, zwei gehen in die Industrie, zwei weitere gehen ins Handwerk. Drei gehen in den Einzelhandel, dazu gibt es eine künftige Erzieherin – und sechs von ihnen werden auf der Furtwanger Robert-Gerwig-Schule weiterhin die Schulbank drücken.

Die Zeugnisse erhielten Anna Duffner, Jennifer Haas, Sema Irdem, Fabienne Kupke, Vivjana Lieckfeldt, Denise Porat, in Abwesenheit wegen Krankheit Ufuk Abali, Sergio Barbosa, Claudius Dold, Gianluca Fagone, Alek Phomtavong, Sebastian Zapf, sowie die bereits genannten Träger von Lob und Preis.